IDC-Prognosen 2016
Digitale Transformation lässt keinen Stein auf dem anderen
- Cloud first wird zum neuen Leitmotiv in der IT
- Alle Firmen werden zu Softwarefirmen, heißt es bei IDC
- Wenn Daten das neue Öl sind, hängt viel vom Zustand der Pipelines ab
Laut IDC haben viele Unternehmen bereits moderne Technologien wie Cloud- und Analytics-Systeme, mobile Lösungen sowie Social-Plattformen eingeführt. Diese Firmen gingen nun in den "Innovation Stage" über. Diese Phase der DigitalisierungDigitalisierung, in der es um Innovation und Transformation gehe, werde in den kommenden drei bis fünf Jahren weiter Fahrt aufnehmen. Der Zeitpunkt, an dem sich Unternehmen in großem Stil mit der digitalen Transformation befassen, sei nun da. IDC spricht von der "Digital Transformation Economy". Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Digitalstrategie frisst die IT-Budgets
"Die Umwälzungen der digitalen Transformation werden dann branchenübergreifend zu spüren sein, wenn die Unternehmen den sprichwörtlichen Schalter umlegen und ihre Anstrengungen bei der digitalen Transformation deutlich ausweiten, um sich eine führende Position in dieser neuen Economy zu sichern", meint IDCs Senior Vice President und Chief Analyst Frank Gens. Die Ausweitung der Digital-Business-Strategien innerhalb der kommenden 24 Monate werde mehr als die Hälfte der IT-Ausgaben der Firmen in Beschlag nehmen, bis 2020 sollen es sogar bis zu 60 Prozent sein. (Siehe dazu auch: Ein neues Management für eine hybride IT
Das neue Mantra: Cloud first
"Cloud first" werde zum neuen Mantra der Unternehmens-IT. Nahezu keine der modernen Technologien oder der zentralen digitalen Transformationsinitiativen könne ohne die Cloud umgesetzt werden. Die Marktforscher gehen davon aus, dass bis 2020 die Ausgaben für Cloud-Dienste, Hard- und Software zur Cloud-Unterstützung sowie für Implementierung und Management der Cloud-Services die Grenze von 500 Milliarden Dollar übersteigen werden. Das wäre mehr als das Dreifache der heute aufgewendeten Summe.
"Alle Firmen werden zu Softwarefirmen"
Laut IDC ist die "Transformations-Ökonomie" in erster Linie Code-getrieben. Die Fähigkeit der Organisationen zu wachsen und sich am Markt zu behaupten, hänge zunehmend von ihren Innovationen ab. Diese seien bestimmt durch die Größe der Software-Entwicklungsteams und deren Können. Alle Firmen werden zu Softwarefirmen, prophezeien die Analysten. Wer Digitalisierungsprojekte umsetze, müsse seine Entwicklungskapazitäten bis 2018 mehr als verdoppeln. Die Entwickler würden sich nahezu ausschließlich mit der digitalen Transformation befassen.
Daten-Pipelines müssen her
Doch nicht nur die Algorithmen, auch die Daten und der Umgang mit ihnen werden entscheidend. Bei IDC heißt es, der Erfolg der Transformations-Ökonomie werde davon abhängen, ob es gelinge, stabile "Daten-Pipelines" für Datenströme zum und vom Unternehmen zu etablieren. Bis 2018 erwartet IDC, dass der Zulauf externer Daten zu Organisationen mit fortgeschrittenen Digitalisierungsinitiativen bis um den Faktor fünf anwachsen wird. Firmen, deren digitale Transformation extrem weit fortgeschritten ist, werden die Menge der ausgehenden Daten um den Faktor 500 oder mehr steigern.
IoT bringt Wettbewerbsvorteile
Erwartungsgemäß spielt auch bei IDC das der digitalen Transformation spielt das Internet of Things (IoT) eine herausragende Rolle. IDC erwartet, dass sich die Anzahl an Geräten im IoT auf mehr als 22 Milliarden verdoppeln wird. Das wiederum wird die Entwicklung von 200.000 neuen Apps und Lösungen zur Folge haben, die davon profitieren. Diese Geräte und Lösungen haben das Potenzial, in beinahe jeder Branche Wettbewerbsvorteile neu zu definieren. IDC prognostiziert, dass sich die besonders interessanten IoT-Entwicklungen in den Bereichen Fertigung, Transport, Handel und Gesundheitswesen entwickeln werden.
- Big Data
Insgesamt 18 Prozent der Unternehmen wertet zur strategischen Unterstützung des Geschäftsbetriebs im Rahmen von Big Data Analysen große Mengen an Daten systematisch aus. Dabei setzten überdurchschnittlich viele große Unternehmen ab 500 Beschäftigten (58 Prozent) auf Big Data. - Industrie 4.0
Insgesamt ist 18 Prozent der Unternehmen der Begriff Industrie 4.0 bekannt. Vier Prozent der Unternehmen setzten bereits Industrie 4.0-Projekte um oder planen dies in naher Zukunft zu tun. - Cloud Computing
Im Fahrzeugbau nutzen 24 Prozent der Unternehmen Cloud Computing. In der Metallindustrie sind es nur 6 Prozent der Unternehmen. - Schnelles Internet
In der Branche Einzelhandel nutzen 20 Prozent der Unternehmen einen Internetanschluss mit mindestens 50 Mbit pro Sekunde. - Social Media
Social Media-Anwendungen wird von 79 Prozent der IT- und Telekommunikationsunternehmen und von 70 Prozent der Mediendienstleister eingesetzt.