Top 10 Großunternehmen - Winfried Bachmann, CIO Hugo Kern Liebers GmbH
Dirigent im weltweiten SAP-Orchester
Im Zuge der stärkeren Internationalisierung wuchsen die Ansprüche an Kern Liebers, die Produktion an den weltweit verteilten Standorten nach einheitlich hohen Qualitätsstandards auszurichten, beschreibt CIO Bachmann die Ausgangssituation seines SAP-Projekts. Die steigenden Anforderungen erforderten weltweit einheitliche Fertigungsverfahren, einheitliche Prozesse und infolgedessen auch ein einheitliches IT-System. "Wenn wir Produkte, Maschinen und Prozesse weltweit angleichen, ist es folgerichtig, auch die dahinter liegenden IT-Systeme anzugleichen", sagt der IT-Verantwortliche. "Es ist nur konsequent, den Business-Gedanken weiterzudenken."
Mir dieser Entscheidung hat es sich der bis vor kurzem familiengeführte Betrieb allerdings nicht leicht gemacht. Kern Liebers gleicht Bachmann zufolge strukturell einem Großunternehmen mit Konzernorganisation. "Aber in den Köpfen steckt der Mittelstand mit all seinen positiven Aspekten." Gerade mit den relativ selbständig agierenden verteilten Einheiten habe man flink und flexibel auf Veränderungen reagieren können. Das habe das Unternehmen stark gemacht.
Die Verantwortlichen der im schwäbischen Schramberg beheimateten Firma mussten deshalb die richtige Balance finden. Auf der einen Seite sollten Systeme und Prozesse vereinheitlicht werden, auf der anderen Seite wollte man die organisatorischen Stärken, die Kern Liebers groß gemacht hatten, nicht aufgeben. "Das Geheimrezept war, nicht zu zentralisieren, sondern zu standardisieren", beschreibt Bachmann die Lösung. Systeme und Prozesse, die an einer Stelle im Unternehmen gut funktionieren, werden auch in den anderen Lokationen so eingeführt, ohne diese jedoch in eine völlige Abhängigkeit zu treiben.
Gelungen ist dieser Spagat mit Hilfe eines Templates für das SAP-System sowie einer sensibel auf die Belange der Niederlassungen und Mitarbeiter zugeschnittenen Einführungsmethodik. Das von Kern Liebers entwickelte SAP-Template stellt Bachmann zufolge eine Sammlung vordefinierter Prozesse dar, die sämtliche Abläufe im Unternehmen abdecken. Im Zuge des Rollouts wird zunächst untersucht, welche Prozesse die jeweilige Niederlassung benötigt. Diese werden dann im SAP-System einfach freigeschaltet. Damit ist gewährleistet, dass die Lokationen ein SAP-System bekommen, dass auf ihre Prozesse zugeschnitten ist, sagt der CIO. Zudem ist sichergestellt, dass diese Prozesse unternehmensweit gleich ablaufen.