Quartalsgewinn über Erwartungen

Disney streicht etwa 7.000 Jobs

09.02.2023
Auch wenn Preiserhöhungen das wichtige Streaming-Geschäft bremsten, lief es beim Micky-Maus-Konzern Disney zuletzt besser als gedacht. Trotzdem sollen Tausende Jobs wegfallen.
Disney übertraf die Prognosen, muss künftig aber mit weniger Personal auskommen.
Disney übertraf die Prognosen, muss künftig aber mit weniger Personal auskommen.
Foto: Ekaterina Kupeeva - shutterstock.com

Der Entertainment-Riese Walt Disney plant trotz guter Geschäfte im vergangenen Quartal deutliche Einschnitte beim Personal. Etwa 7.000 Stellen - das sind zirka drei Prozent der weltweiten Belegschaft - sollen wegfallen. Das soll die jährlichen Kosten um 5,5 Milliarden Dollar (5,1 Mrd Euro) senken. Das gab Disney-Chef Bob Iger am Mittwochabend bei der Präsentation der Quartalszahlen bekannt. Bei Anlegern kam die Nachricht gut an - sie ließen die Aktie nachbörslich zeitweise um rund Prozent steigen.

Iger kündigte angesichts "weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen" einen großen Umbau des Konzerns an. Dabei verdiente Disney zuletzt besser als erwartet: In den drei Monaten bis Ende Dezember legte der Gewinn im Jahresvergleich um elf Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) zu. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 23,5 Milliarden. Damit übertraf Disney die Prognosen.

Abonnenten verlassen Disney+

Allerdings verlor der Konzern bei seinem wichtigsten Streaming-Service Disney+ nach deutlichen Preiserhöhungen Abonnenten. Zum Quartalsende hatte der mit Netflix konkurrierende Videodienst weltweit 161,8 Millionen Nutzer - gut ein Prozent weniger als drei Monate vorher. Disneys andere Streaming-Dienste Hulu und ESPN+ verbuchten leichte Zuwächse. Außerdem fiel der Verlust der Sparte mit 1,1 Milliarden Dollar niedriger aus als befürchtet. Im Vorquartal hatte das Minus bei 1,5 Milliarden Dollar gelegen.

Tiefrote Zahlen im hart umkämpften Streaming-Geschäft waren einer der Gründe, warum Vorstandschef Bob Chapek im November nach weniger als zwei Jahren seinen Hut nehmen musste und der langjährige Konzernlenker Iger aus dem Ruhestand zurückkehrte. Auch Iger steht jedoch unter Druck - der für aggressives Einmischen ins Management bekannte Großinvestor Nelson Peltz fordert höhere Renditen und Einfluss im Verwaltungsrat. Disney ließ ihn und seinen Hedgefonds Trian bislang abblitzen, muss aber eine Aktionärsrevolte vermeiden. (dpa/rs)

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