Gehaltsreport Führungskräfte
Doktortitel bringt 20.000 Euro mehr Gehalt
Führungskräfte in kaufmännischen Berufen verdienen in Deutschland im Schnitt 122.000 Euro brutto im Jahr. Einen bedeutenden Anteil des Einkommens machen Bonuszahlungen und andere Anreize wie Firmenwagen und betriebliche Altersversorgung aus. Das zeigt der Vergütungsreport Führungskräfte und Spezialisten in kaufmännischen Funktionen der Managementberatung Kienbaum, der ZEIT ONLINE exklusiv vorliegt. Die Beratung hatte 5.500 Positionen in 788 deutschen Unternehmen verglichen. Neben der Position im Unternehmen spielen danach auch die Firmengröße und der Bildungsabschluss eine Rolle.
Die Studie gewährt einen Einblick in Gehaltsstrukturen, über die nur selten Zahlen bekannt werden. Spitzenverdiener sind demnach die Führungskräfte in der kaufmännischen Gesamtleitung. Sie erhalten im Durchschnitt 167.000 Euro brutto im Jahr. Wer Leiter der Unternehmensplanung ist, verdient nur minimal weniger: 160.000 Euro. Der Leiter des Finanz- und Rechnungswesens eines Unternehmens wird im Schnitt mit 132.000 Euro vergütet. Wer die Personalabteilung leitet, verdient immerhin noch 128.000 Euro als Jahresbruttogehalt.
Auffällig sind die Gehaltsunterschiede in den verschiedenen Abteilungen. Spezialisten in kaufmännischen Berufen erhalten durchschnittlich 62.000 Euro. Wer als Sachbearbeiter solche Themen betreut, verdient dagegen rund 46.000 Euro.
Etwas höher liegt der durchschnittliche Verdient in der Unternehmensplanung und Entwicklung: Hier verdient ein Spezialist im Schnitt jährlich 86.000 Euro, Sachbearbeiter dagegen 45.000 Euro.
Bonuszahlungen sind gerade für Topverdiener entscheidend. 85 Prozent der Führungskräfte in kaufmännischen Jobs erhalten sie. Sie betragen im Schnitt 23.000 Euro im Jahr, das sind 15 Prozent der Gesamtvergütung. Auch in hierarchisch niedrigeren Positionen kommen Arbeitnehmer in den Genuss von Bonuszahlungen, allerdings weitaus seltener. Immerhin 58 Prozent können mit einem Bonus von durchschnittlich 5.000 Euro rechnen (sieben Prozent der Gesamtvergütung). Sachbearbeiter erhalten dagegen nur einen Bonus von 2.000 Euro (vier Prozent der Gesamtvergütung).
Führungskräfte fahren gerne Audi, Mercedes und BMW
Neben finanziellen Zuschüssen wie auch der Betriebsrente gewähren Arbeitgeber auch andere Anreize wie DienstwagenDienstwagen. Jede zweite Führungskraft bekommt der Untersuchung zufolge einen gestellt. Unter Facharbeitern sind es dagegen nur zwölf Prozent, bei Sachbearbeitern nur drei Prozent. Je höher die Position, desto teurer die Automarke: Führungskräfte fahren am liebsten Audi, Mercedes und BMW. Fachkräfte fahren dagegen eher einen Volkswagen. Alles zu Dienstwagen auf CIO.de
Die Umfrage zeigt ebenfalls, wie stark der Bildungsabschluss das GehaltGehalt beeinflusst. Bei Fachkräften ist der Doktortitel im Schnitt rund 20.000 Euro wert: Sie verdienen promoviert im Schnitt 90.000 Euro, ohne Doktortitel sind es 70.000 Euro. Eine Führungskraft mit Doktortitel verdient im Durchschnitt sogar 165.000 Euro. Alles zu Gehalt auf CIO.de
Die These, dass Geisteswissenschaftler schlechter verdienen als Juristen oder Naturwissenschaftler, untermauert die Studie: Wer ein Jurastudium absolviert hat, kann mit einem Einstiegsgehalt von 45.600 Euro rechnen. Wer Naturwissenschaften, Technik oder Ingenieurswissenschaft studiert hat, erhält 44.800 Euro. Geisteswissenschaftler verdienen als Jobeinsteiger dagegen 39.400 Euro.
- Sieben Tipps für mehr Gehalt
Wer will das nicht: mehr Geld auf dem Gehaltskonto. Doch nur wer verhandelt, verdient auch mehr. Wie Sie die Sache richtig angehen, verraten Ihnen die folgenden Tipps. - Tipp 1: Information geht vor
Recherche, Lesen - Tipp 2: Niemals mit der Tür ins Haus fallen
Kündigen Sie das Gespräch als Gespräch über Leistungen und Erfolge an und planen Sie eine Stunde ein. - Tipp 3: Setzen Sie sich Gehaltsziele
Ein Kernziel, ein Idealziel und ein Rückzugsziel. Wenn Sie nicht weiterkommen, vertagen Sie die Verhandlung. - Tipp 4: Auch Komfort und Zeit sind Gehaltsbestandteile
Es lohnt sich also auch, über Arbeitszeiten und mehr Zeit im Home-Office zu verhandeln. Weitere Gehaltsbestandteile sind Laptop, Smartphone oder der Firmenwagen. - Tipp 5: Führen Sie Buch
Erstellen Sie ein Erfolgsjournal, in dem Sie Ihre Erfolge möglichst faktenorientiert aufbereiten. Dies sollten Sie permanent tun, denn erfahrungsgemäß vergessen Sie schnell, was Sie geleistet haben. - Tipp 6: Auftreten ist die halbe Miete
Üben Sie eine selbstsichere Haltung und Ausstrahlung, die keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass Sie das Geld auch wert sind. Wer Unsicherheit ausstrahlt, hat schlechte Karten. - Tipp 7: An den anderen denken
Denken Sie immer an den Gewinn und Nutzen des anderen. Stellen Sie diesen bei der Verhandlung in den Vordergrund und drücken Sie immer aus, was Ihr Verhandlungspartner davon hat, wenn er sie besser bezahlt. Im Zweifel ist das eben auch die Tatsache, dass Sie den Job überhaupt (weiter) machen.
(Quelle: Wirtschaftswoche)