Einheitliche Prozesse
Edeka steckt 350 Millionen in SAP-Projekt
Einsparungen nur Nebeneffekt
Lunar soll ein Sammelsurium heterogener Systeme und Plattformen ein für alle Mal beseitigen - nicht vorrangig, weil Edeka die IT-Kosten senken und Wartung sowie Administration vereinfachen will. Das ist eher der willkommene Nebeneffekt aus dem eigentlichen Ziel: konzernweit einheitliche Prozesse im Groß- und Einzelhandel mit identischen Stammdaten und Artikelnummern. "Damit schaffen wir die Voraussetzung dafür, die Transparenz im Gesamtunternehmen deutlich zu erhöhen", sagt IT-Vorstand Schütte.
Unternehmen |
Edeka-Verbund |
Hauptsitz |
Hamburg (Edeka-Zentrale) |
Umsatz |
43,5 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2010) |
Mitarbeiter |
300 000 |
Einzelhändler |
Rund 8000 Edeka-Märkte, größtenteils geführt von selbstständigen Kaufleuten, rund 4000 Filialen von Netto-Marken-Discount |
Mit Transparenz kämpft Edeka nicht nur wegen seiner Größe und Vielfalt. Ein zusätzlicher Knackpunkt ist sicher auch die Organisationsstruktur als Genossenschaft. Die Zentrale teilt sich die Entscheidungshoheit mit den eigenständigen Regionalorganisationen und der Vielzahl selbstständiger Händler. "Die genossenschaftliche Organisation und die gewachsenen Strukturen unseres Unternehmens sind komplexer als in mach einem multinationalen Konzern", erklärt Schütte.
Lässt sich da ein Projekt dieser Größenordnung einfach von der Zentrale verordnen? "Wir wollen nicht verordnen, sondern überzeugen", sagt der Finanzvorstand. Auf der einen Seite könne die Zentrale folgenschwere Entscheidungen nicht alleine treffen oder gar gegen den Willen der Regionen durchsetzen. Auf der anderen Seite aber seien Beschlüsse, die gemeinsam gefasst wurden, verbindlich. "Natürlich gibt es in einzelnen Bereichen regionale Eigenheiten, und es müssen einzelne Abweichungen berücksichtigt werden", sagt der IT-Vorstand. "Der grundsätzliche Konsns über die Einführung der gruppenweit einheitlichen SAP-Lösung wurde aber nirgendwo infrage gestellt."
IT-Kennzahlen |
IT-Mitarbeiter Rund 800 in den sieben Regionalgesellschaften; 450 in der Lunar-GmbH an den Standorten Hamburg und Mannheim |