Ruf nach staatlicher Förderung
Elektroautos kommen nicht vom Fleck
Um Elektroautos in den Stadtzentren flächendeckend einzuführen, sind nach Ansicht von Experten und Managern staatliche Hilfen nötig. Bis 2050 werde es technisch möglich sein, nur mit rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen im urbanen Raum zu fahren, sagte Professor Hans-Jörg Bullinger von der Fraunhofer Gesellschaft am Dienstag bei einem Zukunftskongress in Hannover zum Thema Mobilität. "Ich glaube, dass Elektro-Flotten rasch kommen werden in den Innenstädten - es wird aber ohne Förderung nicht gehen."
Auch für leichte Nutzfahrzeuge werden finanzielle Anreize notwendig sein, wie der Vorstandschef von Volkswagen Nutzfahrzeuge, Eckhard Scholz, bei der von dem Unternehmen gemeinsam mit der Stadt Hannover veranstalteten Expertenrunde sagte. Die Frage sei, ob bis 2050 die öffentlichen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Initiativen sinnvoll gebündelt sein werden, mahnte Bullinger. Wichtig sei, die Bürger "bei diesem Prozess mitzunehmen".
Wachsender Bevölkerungsdruck in den Städten, eine alternde Gesellschaft, neue Lebenskonzepte: Die Mobilität in der Stadt der Zukunft stehe vor neuen Herausforderungen, sagte der Leiter der Konzernforschung bei Volkswagen, Jürgen Leohold. "Das Verkehrsvolumen wächst weltweit", betonte er. Die Stadtplaner reagierten auf den rapiden Trend der Verstädterung mit unterschiedlichen Konzepten.
Unverkennbar sei aber der Trend zum "schlauen Auto", das mit seiner Umwelt kommuniziere und per Autopilot gesteuert werde. Das automatisierte Fahren werde aber ein evolutionärer Prozess sein. Die Vorstufe dazu sei unter anderem der heutige Parkassistent.
Die Städte müssen ihre Verkehrskonzepte nach Ansicht von Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) weiterentwickeln. Hannover solle sich als "Zentrum der Mobilität" mit angepassten Verkehrs- und Mobilitätskonzepten neuen Herausforderungen stellen. (dpa/rs)