Wo CIOs sich treffen
Erfolgreich vernetzt
Allerdings hat unsere Umfrage drei weniger schmeichelhafte Gründe aufgedeckt, warum IT-Chefs zu Hause bleiben. Auf die Frage "Gibt es Nachteile, die Sie an derzeit existierenden Netzwerken" bemängelten die Befragten vor allem:
1. Einflussnahme durch Sponsoren
2. Irrelevante Informationen in Mails und Vorträgen
3. Zu wenig Austausch mit anderen IT-Anwendern
Punkt 1 belastet dabei jeden zweiten CIO. Um die Preise der Events im Rahmen zu halten, greifen die Veranstalter häufig auf Sponsoren zurück, die ihre Botschaften mehr oder minder gekonnt unter die Teilnehmer von Networking-Events streuen - oder hämmern. Das stößt auf wenig Gegenliebe. So kritisierten 49 Prozent der Befragten in unserer Umfrage, dass Sponsoren zu stark Einfluss auf Veranstaltungen nehmen. Beispiel Thomas Engel: Als CIO und Mitglied der Konzernleitung des Schweizer Logistikkonzerns Kühne + Nagel hält er sich bei der Teilnahme an Großveranstaltungen besonders deshalb zurück, weil er dort zu sehr von Verkäufern belagert wird. "Ich sehe zwar ein, das so was gesponsort werden muss," sagt Engel, "aber manchmal ist es einfach zu viel."
Veranstaltungen fehlt die Substanz
Die Belästigung durch Werbebotschaften wäre noch zu ertragen, wenn deren Inhalte das Interesse der CIOs treffen würden. Dies ist allerdings auch nicht der Fall. Auf Platz zwei der größten Übel bestehender Netzwerkveranstaltungen folgen in unserer Umfrage "irrelevante Informationen" mit 48 Prozent. "Es fehlt manchen Veranstaltungen die Substanz", beklagt Engel. Oft seien die Informationen auf einem so hohen Level angesiedelt, "dass es schwierig wird, den Praxisbezug wiederzufinden".
Dies ist besonders tragisch, da mehr als drei Viertel aller Umfrageteilnehmer es als wichtig oder sehr wichtig bezeichneten, Fachinformationen zu bekommen. Dieser Wunsch liegt vor allen anderen Bedürfnissen, die ein Netzwerk abdecken sollte. Er wird nur noch von einer Forderung übertroffen: "Ein Netzwerk sollte Kontakte zu CIOs in Deutschland herstellen" hielten 79 aller Befragten für wichtig oder sehr wichtig.