Ermittler zerschlagen globales Phishing-Netzwerk

Julia Mutzbauer ist  Editorial Manager bei CSO. Ihr Schwerpunkt ist Security.
In einer gemeinsamen Aktion haben Strafverfolgungsbehörden eine internationale Phishing-Plattform zerschlagen.
Internationalen Ermittlern ist es gelungen, ein großes Phishing-Netzwerk zu zerschlagen.
Internationalen Ermittlern ist es gelungen, ein großes Phishing-Netzwerk zu zerschlagen.
Foto: Europol

Nach Angaben von Europol konnten europäische und lateinamerikanische Ermittler 17 Personen in sechs verschiedenen Ländern fassen, die im Zusammenhang mit einer globalen PhishingPhishing-Plattform stehen. Darunter auch der Drahtzieher, der in Argentinien festgenommen wurde. Alles zu Phishing auf CIO.de

Über die Plattform konnten Kriminelle Phishing-Dienste erwerben, um gestohlene oder verlorene Mobiltelefone zu entsperren. Den Behörden zufolge ist sie seit mindestens fünf Jahren aktiv und hat mehr als 2.000 registrierte Benutzer. Die Zahl der weltweiten Opfer wird dabei auf 483.000 geschätzt.

Hacker gaben sich als Mobilfunkanbieter aus

Die Ermittlungen begannen bereits im Juli 2022 in Spanien, nachdem Europol einen Hinweis von einem Unternehmen erhalten hatte, das sich dem illegalen Entsperren von Geräten widmet. Nach Angaben der spanischen Polizei ermöglichte die Phishing-as-a-Service-Plattform die automatisierte Erstellung von gefälschten Webseiten der Mobilfunkanbieter . Anschließend wurde eine SMS an die rechtmäßigen Besitzer gesendet, denen das Endgerät gestohlen worden war.

"Die automatisierten Nachrichten ermutigten die Opfer, auf die Seiten des vermeintlichen Herstellers zuzugreifen, um Informationen über den Standort des gestohlenen Geräts zu erhalten und es so wiederherstellen zu können", erklärt die spanische Behörde.

Bei Hausdurchsuchungen beschlagnahmten die Ermittler insgesamt 921 Gegenständen. Laut Europol handelt es sich dabei hauptsächlich um Mobiltelefone, aber auch anderen elektronische Geräten, Fahrzeuge und Waffen.

Weitere Ermittlungserfolge

Das ist jedoch nicht der einzige Ermittlungserfolg in diesen Tagen. Wie Europol kürzlich bekanntgab, konnte die Behörde im Rahmen einer internationalen Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden in neun verschiedenen Ländern die (Cyber-)Crime-Plattform Ghost zerschlagen. Darüber hinaus hat das Bundeskriminalamt im Rahmen der Aktion "Final Exchange" 47 Service-Plattformen abgeschaltet, über die Cyberkriminelle illegale Gelder waschen konnten.

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