Cloud, SaaS, Marktanalyse
Experton: Die Trends bei ERP-Anbietern
Der Individualisierungsgrad sei im Kern branchenabhängig, berichtet Experton weiter. Auch bei ERP-Standardsoftware seien durchschnittliche Individualisierungsgrade von schätzungsweise 30 bis 50 Prozent keine Seltenheit. Nach Experton-Einschätzung keineswegs ein vorteilhafter Zustand: „Hier klafft eine deutliche Lücke zwischen zur Verfügung stehenden und genutzten Standards, was für viele Firmen Nachteile bezüglich Kosten, Projektlaufzeiten, Prozessen, Datenanalysen und Durchgängigkeit bedeutet“, kommentiert Schmeiler.
Oracle tut sich schwer
Zudem stehe der Aufwand häufig in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Wettbewerbsvorteilen, die daraus zu generieren sind. Eine Anpassung scheitere oft an Angst vor Kompetenzverlust oder firmenpolitischen Gründen. Dabei seien viele Softwareanbieter in der Lage, Branchenfunktionalität bereits im Standard abzubilden. „Grundlegende betriebswirtschaftliche Funktionalitäten sind ohnehin überall vorhanden“, so Schmeiler. Ferner entwickelten die betrachteten Anbieter die genannten Basisfunktionalitäten kontinuierlich weiter. Viele Lösungen verfügten mittlerweile über eine große Funktionalitätsvielfalt, seien aber auch sehr komplex. Als Beispiel nennt der Analyst die SAP-Branchenlösungen.
SAP sei mit weitem Abstand zur Konkurrenz immer noch unangefochtener Platzhirsch unter den Anbietern. MicrosoftMicrosoft, Infor, Sage und Lexware kämen jeweils nicht über einstellige Marktanteile hinaus. „Im Gegensatz zum weltweiten Einsatz spielt auch OracleOracle auf dem deutschen ERP-Software-Markt nur eine eher untergeordnete Rolle“, so Experton weiter. Wer als Anbieter keine neuen und flexiblen Lösungen auf Basis moderner Technologien wie Java EE oder .NET. entwickle, werde entweder von großen Unternehmen aufgekauft oder mittelfristig vom Markt verschwinden. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de
Fortschreitende Konsolidierung der Anbieter
Alles in allem sei die hiesige Anbieterlandschaft weiterhin sehr heterogen, aber einer fortschreitenden KonsolidierungKonsolidierung unterworfen. Die großen Anbieter adressierten als Generalisten oftmals eine Fülle von Branchen und seien aufgrund ihrer Historie auch eher bei Großunternehmen vertreten. „Diesen Unternehmen fällt es jedoch häufig schwer, auf die Fragen des Mittelstandes die richtigen Antworten zu geben“, bemängelt Schmeiler. Kleinere Anbieter seien hingegen sehr dicht an den Bedürfnissen ihrer Kunden, hätten aber häufig mit Finanzierungsproblemen und einer zu geringen Zahl an Kunden zu kämpfen. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de
Diese Einschätzungen gehen aus dem "Experton Group Market Navigator" hervor. Dabei handelt es sich um eine umfassende und modulare Datenbank für den gesamten IT-Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Ergebnisse sind nach 135 Produkten und Services, 87 Branchen sowie viermal zwölf Unternehmens-Größenklassen und für die Jahre 2009 bis 2016 darstellbar.