Auch Twitter als Vorbild

Facebook kontert Google+

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Auch beim Kurznachrichtendienst Twitter ist Facebook auf der Suche nach Innovationen offenbar fündig geworden: Facebook kündigte laut der Nachrichtenagentur dpa Mitte September die Möglichkeit an, Einträge von einem Nutzer zu abonnieren, ohne dafür mit diesem befreundet sein zu müssen. Genau das ist das Prinzip von Twitter.

Von Twitter abgeschaut

Damit könne man jetzt zum Beispiel besser Neuigkeiten von Künstlern oder Politikern verfolgen, erläuterte Facebook in einem Blogeintrag. Bei Facebook kann man im Gegensatz zu Twitter auch auswählen, ob man alle Einträge eines Nutzers angezeigt bekommen möchte oder nur die wichtigsten.

Bestimmen kann man zudem, über was man sich informieren lässt, ergänzt der Mediendienst Kress: "Große Updates" (Beziehungsstatus, Job), "Statusmeldungen", "Fotos und Videos" sowie "Spiele" lassen sich einzeln auswählen. Um zu verhindern, dass man sich nun ungewollt in fremde Datenströme einloggt, müssen Facebook-Nutzer anderen zunächst erlauben, seine Beiträge zu abonnieren, ohne mit ihm befreundet sein zu müssen.

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner lobt Google+

Mit diesen und anderen Neuerungen geht Facebook offenbar auf die harsche Kritik von Datenschützern am Umgang mit der Privatsphäre seiner Nutzer ein. Lob gibt es dafür aber noch nicht. Das heimst derweil Facebook-Konkurrent Google+ ein. So sieht Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) den Start von Google+ laut dpa als "Gewinn für den DatenschutzDatenschutz bei Online-Netzwerken". So erklärte die Ministerin jüngst in Berlin: "Entscheidend ist, dass es jetzt Konkurrenz gibt, die ähnliche NetzwerkeNetzwerke mit anderen Einstellungen aufbaut". Die Äußerungen der Ministerin sind insofern bemerkenswert, als dass Aigner in den vergangenen Monaten öffentlichkeitswirksam (Kritiker sprechen von "plakativ") ihre Mitgliedschaft bei Facebook gekündigt hatte und andere davor warnte, bei Facebook mitzumachen. Alles zu Datenschutz auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Zum weiteren Aufschwung bei Google+ dürfte auch die Veröffentlichung der API am 16. September beitragen, die es Entwicklern ermöglicht, Apps rund um Google+ zu programmieren. Im ersten Schritt, heißt es bei Google, erlaubt das API allerdings lediglich den Zugriff auf öffentliche Daten. Aber auch bereits damit ist es zu erwarten, dass es schon bald spezielle Anwendungen für unterschiedliche Endgeräte und den Zugriff auf Google+ geben wird.

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