Accenture: global suchen
Fachkräfte gibt es genug - nur woanders
Das Problem ist also nicht die Knappheit. Es ist die Verteilung: Technische Fachkräfte, die bei uns fehlen, finden sich immer mehr in den aufstrebenden Ländern.
Damit müssen sich heimische Unternehmen immer mehr über ihre traditionellen Jagdgründe hinaus wagen - das kann jedoch einiges kosten, denn in den wenigsten Ländern gibt es gut organisierte Institutionen des Arbeitsmarktes wie beispielsweise eine Arbeitsagentur. Und selbst wer die Fachkräfte findet, steht vor der Herausforderung, wie sich ihr Wissen effizient nutzen lässt.
Portale wie Kaggle und YourEncore helfen
In den vergangenen zehn Jahren haben sich neue Online-Plattformen entwickelt, die global aufgestellt sind. Ein Beispiel ist Kaggle. Die Plattform wurde 2010 in Australien gegründet und vereint mittlerweile 10000 Wissenschaftler weltweit, unter anderem Computerforscher, Statistiker, Physiker und Mathematiker. Unternehmen können auf diesem Portal Datensets und ihre Fragen dazu einstellen und so einer weltweiten Gemeinschaft zur Analyse übergeben.
So hatte ein Unternehmen drei Millionen US-Dollar für die Entwicklung des besten Algorithmus für eine statistische Aufgabe geboten. Die Rechnung ist einfach: Für diese Summe könnte das Unternehmen 20 bis 30 Wissenschaftler engagieren. Für den gleichen Preis werden jedoch auf Kaggle voraussichtlich deutlich mehr als 30 Forscher teilnehmen.
Ähnlich funktioniert YourEncore, das eine neue Idee verfolgt: Hier haben sich Wissenschaftler und Ingenieure im Ruhestand vernetzt. Diese waren bereits für über 50 Unternehmen wie Procter & Gamble, Eli Lilly und General Mills tätig. So hat ein chemischer Ingenieur, der 35 Jahre als Spezialist für Farben bei Kodak tätig war, einem Unternehmen aus der Konsumbranche geholfen, die Farbprobleme mit einem neuen Haarpflegemittel zu lösen.
Diese neuen Plattformen, so Accenture, werden künftig ein möglicher Weg sein, um das Know-how von Technikern weltweit genau an der richtigen Stelle einsetzen zu können.