Innovation nicht definiert

Falsche Erwartungen an IT-Outsourcing

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Ebenso sicher ist nach Einschätzung der Studienautoren aber auch, dass die Unternehmen nicht genug unternähmen, um überhaupt den Erfolg einer auf Innovation ausgelegten Outsourcing-Partnerschaft zu überprüfen. Eine ebenfalls von der Warwick Business School durchgeführte Untersuchung aus diesem Jahr habe gezeigt, dass mehr als zwei Drittel der Befragten nicht in der Lage waren, den in Kooperationen mit Partnern erreichten ROIROI zu messen. Dieses Ergebnis erstaunt besonders vor dem Hintergrund, dass für Unternehmen die Innovationsfähigkeit des Outsourcers zu den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl des Anbieters gehört – und dass Innovationen sich nach Ansicht der Befragten direkt auf den finanziellen Erfolg ihres Unternehmens auswirken. Alles zu ROI auf CIO.de

Innovation mit Joint Ventures

Die Kunden erwarten, dass ihr Outsoucing-Engangement zu verbesserten Prozessen führt.
Die Kunden erwarten, dass ihr Outsoucing-Engangement zu verbesserten Prozessen führt.
Foto: Warwick Business School/Cognizant

Die Mehrzahl der Studienteilnehmer erwartet vom Outsourcing-Provider, dass dieser Ideen entwickelt und diese in verbesserte Prozesse umsetzt (56 Prozent), die eingesetzten IT-Produkte anpasst oder optimiert oder dabei Hilfestellung leistet. "Offenbar erwarten die Kunden von ihrem Anbieter, dass er sie in innovativer Weise beim Erreichen ihrer operationalen und strategischen Ziele unterstützt", schreiben die Hochschullehrer.

Dabei herrscht auch auf Seiten der Auftraggeber eine gewisse Unklarheit darüber, in welcher Weise sich Innovation in einer Outsourcing-Partnerschaft realisieren sollte. So waren beispielsweise zwei Drittel der Befragten der Ansicht, dass der Outsourcing-Dienstleister vor allem dazu dienen sollte, die eigene IT-Abteilung zu entlasten um so Kapazitäten für höherwertige Aufgaben – wie etwa IT-Innovationen - freizumachen. Darin schwingt die Einschätzung mit, dass Innovation als Kernkompetenz gesehen wird und deshalb im eigenen Hause verbleiben sollte.

Von Innovationen steht in Verträgen wenig

Vom Standpunkt der Vertragsgestaltung hatten nur etwa die Hälfte der Unternehmen Vertragsklauseln festgelegt, die bei gelungenen Innovationen eine Kompensation für den Outsourcing-Anbieter vorsah. 78 Prozent der Kunden hatten Festpreise vereinbart, nur 42 Prozent hatten Verträge nach Aufwand ("time and material") abgeschlossen und 21 Prozent waren Joint-Ventures mit einer Klausel für die Aufteilung des Innovationsertrages ("profit sharing clause").

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