Rechtsstreit um Social Media
Finger weg von Facebook
"Aber dann müssen sich die Unternehmen auch entsprechend verhalten: Wenn ich meinen Kunden eine Facebook-Freundschaft anbiete, dann muss ich mich auch wie ein Freund verhalten: schnell, persönlich, freundschaftlich, verbindlich".
In diesem Sinne erleben die Märkte gerade eine "fundamentale Demokratisierungswelle", wie Graf es nennt. "Das Internet, die sozialen Netzwerke und Facebook sind ein Teil davon." Die Macht der Bürger erlebten derzeit eben nicht nur die Mubaraks und Ben Alis dieser Welt; auch die Produzenten von (Konsum-)Gütern bekommen die Stärke der Verbraucher zu spüren.
Der Macht sozialer Netzwerke kann sich niemand entziehen
Ebenso wenig wie die arabischen und afrikanischen Despoten könne man sich dieser Macht entziehen. "Man kann das veränderte Verbraucherverhalten sicher einige Zeit ignorieren", meint Graf. "Aber nicht in allen Märkten und nicht auf ewige Zeiten." Je später man das einsehe, umso teurer werde das.
Aber die Zuwendung zu Facebook, Twitter & Co. ist keine einfache Entscheidung: "Ich muss als Unternehmen ein kommunizierendes Unternehmen schaffen, das mit seinen Kunden im ständigen Austausch ist." Die Transparenz, die Facebook seinen Mitgliedern abverlangt, muss auch bei den Unternehmen sichtbar sein. Und die Unternehmen müssen sich dafür entscheiden, aktiv auf Ihre Kunden zu-, und auf deren Bedürfnisse einzugehen.
Auf dieser Basis sei das Engagement in sozialen Netzwerken dann ganz normaler Bestandteil der Marketing- und Vertriebsstrategie eines Unternehmens. Und vom Wesen her nichts Neues: "Schon immer hat der Kaufmann mit seinen Kunden gesprochen. Ein guter Vertriebsmitarbeiter, der beim Kunden ist, macht nichts anderes als Social Networking, wenn auch in diesem Fall ohne Facebook."