Ende der Zwangspause

Friseure freuen sich über hohe Nachfrage

04.05.2020
Erleichterung bei den Friseuren: Nach sechs Wochen Zwangspause in der Corona-Krise strömten am Montag wieder Kunden in die Salons. Der Andrang dürfte in den nächsten Wochen groß bleiben.
Friseure dürfen in Deutschland wieder öffnen. Doch der entgangene Umsatz in den sechs Wochen ist oft uneinholbar verloren.
Friseure dürfen in Deutschland wieder öffnen. Doch der entgangene Umsatz in den sechs Wochen ist oft uneinholbar verloren.
Foto: antoniodiaz - shutterstock.com

Weg mit der "Corona-Mähne": Nach rund sechs Wochen Zwangspause können sich die Menschen in Deutschland seit Montag wieder beim Friseur die Haare schneiden lassen. Trotz des traditionellen Ruhetags der Branche hatten aus Sicht des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks bundesweit nahezu sämtliche Salons wieder geöffnet. "Ich würde sagen, alle Betriebe haben auf", sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Müller der Deutschen Presse-Agentur. "Sowohl die Friseure als auch die Kunden haben sich nach der Zwangspause sehr auf diesen Tag und diese Termine gefreut."

Friseure arbeiten in Schichten

Auf mehr als eine halbe Milliarde Euro schätzt Müller den Umsatzverlust der Branche für die Wochen der Zwangsschließungen wegen der Corona-Krise. Die Öffnung sei rechtzeitig gekommen. Alle Unternehmen hätten ihre Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt, sagte Müller. "Das hat natürlich auch Entlassungen verhindert und diese Mitarbeiter werden jetzt bei der Wiedereröffnung händeringend gebraucht." Viele Friseure setzten ihre Beschäftigten nun in Schichten ein, um länger öffnen zu können und den Kundenstrom zu entzerren.

Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, gelten für das Haareschneiden strenge Hygiene-Vorschriften: Viele Salons öffneten mit weniger Stühlen, um ausreichend Platz zwischen den Kunden zu wahren. Dienstleistungen nahe am Gesicht wie Rasieren oder Bartpflege sowie das Färben von Augenbrauen oder Wimpern bleiben verboten. Und das Haarewaschen vor dem Schneiden ist keine optionale Leistung mehr, sondern wird Pflicht.

Preise dürften steigen

Das habe am ersten Tag gut funktioniert, sagte Müller. Auch wenn der spontane Friseurbesuch vielerorts weiter möglich ist, empfahl er den Verbrauchern, sich einen Termin geben zu lassen. Die Bücher seien allerdings voll: Im Schnitt seien die Betriebe für die nächsten zwei, drei Wochen ausgebucht.

Zudem dürfte der Haarschnitt etwas teurer werden, weil neben dem Haarewaschen Zusatzkosten für die Betriebe anfallen: Aufgrund der Maskenpflicht halten viele Friseure für die Kunden Mund-Nase-Bedeckungen bereit. Zudem müssen sie Einweghandschuhe anschaffen. Die Branche regle das unterschiedlich, sagte Müller. Er gehe aber von Preiserhöhungen von um die fünf Euro pro Besuch aus. (dpa/rs)

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