Großkunde Cloud-Provider

Gebremstes Wachstum im Server-Markt

12.11.2014
Von Andreas Olah

Software-Bereich rückt in den Mittelpunkt

Führende Hersteller konzentrieren sich immer mehr auf ganzheitliche Konzepte, die Hardware, Software und Services beinhalten. Dabei rückt der Softwarebereich zunehmend in den Mittelpunkt, so dass sich die Server-Anbieter selbst immer mehr als Softwarehäuser sehen. Zum Beispiel hat DellDell unter anderem die Softwarefirmen Quest und Boomi gekauft, um ein möglichst komplettes Portfolio von System-Management und Cloud-Integration über Analytik bis hin zu Virenschutz abdecken zu können. Alles zu Dell auf CIO.de

Auch Hewlett-Packard spricht zunehmend vom Software-definierten RechenzentrumRechenzentrum und hat ein breites Angebot mit ToolsTools wie zum Beispiel dem HPHP Cloud Manager oder Autonomy aufgebaut. IBMIBM hat seine x86-Standard-ServerSparte an Lenovo verkauft, um sich ganz auf Software, Cloud-Services und margenträchtige Legacy-Systeme zu konzentrieren. Fujitsu betreibt eine eigene Cloud, und der französische Server-Hersteller Bull wurde erst kürzlich von Atos aufgekauft, weil der IT-Dienstleister Synergien auf der Cloud-Seite schaffen wollte. Derweil läuft Bulls Server-Geschäft ungestört weiter. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de

Auch deutsche Hersteller haben das Cloud-Geschäft als vielversprechendes Zukunftsmodell entdeckt. Zum Beispiel hat Wortmann ein eigenes Rechenzentrum in Deutschland aufgebaut, um Mittelständler in Zusammenarbeit mit Microsoft mit Cloud-Diensten zu versorgen. Kleinere Hersteller wie etwa Rausch Netzwerktechnik oder Thomas Krenn sind eher fokussiert als expansiv. Sie konzentrieren sich vor allem auf ihre bestehenden Kunden, die einen lokalen Partner mit Know-how auf der Consulting- und Implementierungsseite bevorzugen.

Gleichzeitig preschen asiatische "Original Design Manufacturer" wie Quanta und Wiwynn auf den europäischen und deutschen Markt. IDC hat sie im vergangenen Jahr in der Kategorie "ODM Direkt" zum "Server Tracker" hinzugefügt. Solche ODM-Direktlieferungen gehen in Deutschland vor allem an Hosting-Firmen und Access Points globaler Cloud-Service-Provider. Sie liefern preiswerte Server in den Kategorien Rack und Density-Optimized.

Alles in allem beobachten wir einen Trend zur Integration von Servern sowohl mit anderen Hardware- und Softwarekomponenten wie auch mit Cloud-Diensten in komplette Infrastrukturkonzepte. Diese sind einfacher zu verwalten und können flexibler an sich ändernde Bedürfnisse angepasst werden. Daher sehen wir bei den ausgelieferten Stückzahlen nur einen leichten Anstieg, der vor allem von preiswerten Modellen der ODMs für immer weiter expandierende Cloud-Provider ausgeht. Der Rest des Marktes bewegt sich eher in Richtung höherwertiger ganzheitlicher Lösungen.

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