Volkswagen

Geht auch ohne Gedas

09.03.2006
Der Volkswagen-Konzern hat seine IT-Tochter Gedas an T-Systems verkauft. Die Strategie in puncto Outsourcing hat sich damit radikal gewandelt.

Klaus-Hardy Mühleck hat in Stuttgart Prozesstechnik studiert – und in Wolfsburg Politik. Noch im September vergangenen Jahres dementierte der VW-CIO die damaligen Gerüchte zum Verkauf der IT-Tochter: Gedas sei ein wichtiger Bestandteil der VW-Strategie. Man brauche den Dienstleister als verlängerte Werkbank, erklärte Mühleck gegenüber dem CIO-Magazin. Mittlerweile ist ein Käufer gefunden, und Mühleck dreht den Schieberegler unseres Strategiebarometers (siehe Kasten) von „wenig OutsourcingOutsourcing“ auf „viel bis sehr viel Outsourcing“. „Der Servicemarkt entwickelt sich stetig weiter“, erklärt er: „Ich sehe keinen Sinn darin, alles selbst zu machen. Wichtig ist, dass wir unsere strategische Beratungs- und Prozesskompetenz behalten und konsequent ausbauen.“ Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Bis auf die Formalie, dass die 5500 Gedas-Mitarbeiter jetzt T-Systems als Arbeitgeber haben, ändert sich vorerst ja auch nichts. Die alten VW-Aufgaben bleiben im Auftragsbuch. Für 2,5 Milliarden Euro will Mühleck in den nächsten sieben Jahre bei den alten Kollegen einkaufen. „Wir wollen eher mehr als weniger mit dem Partner machen“, sagt der VW-CIO.

Marketingabteilung offen für „PIO“

Derweil geht die Reformation innerhalb der VW-IT fleißig weiter. Der Bereich heißt jetzt „IT Process and Organisation“, und auch sonst ändert sich das Vokabular: „Unsere ProjekteProjekte werden nicht mehr als SAP-Projekte deklariert, obwohl wir einer der größten SAP-Anwender der Welt sind“, erklärt Mühleck, der weg von der reinen IT-Sicht kommen will. „Vielmehr gestalten wir nun unsere Prozesse auf Basis der Kunden- und Unternehmensanforderungen. Erst dann schauen wir, ob beispielsweise SAP oder eine andere IT-Lösung diesen Prozess am besten abbildet.“ 2,5 Millionen Euro hat er in seine Mitarbeiter investiert, um sie auf ihre neuen Rollen vorzubereiten. Vier Process Integration Officers (PIOs) wirken seit vergangenem Jahr als Verbindungsoffiziere in den Bereichen. Besonders der Vertrieb habe sehr offen auf den neuen Manager reagiert, der jetzt Marketingprozesse in IT gießt. Alles zu Projekte auf CIO.de

Als größtes Projekt nennt Mühleck derzeit die weltweite StandardisierungStandardisierung des „Wholesale-Prozesses“: „Das haben wir letztes Jahr schon angefangen, aber es wird uns noch drei weitere Jahre beschäftigen.“ Ebenfalls über die nächsten drei Jahren läuft auch noch das Projekt Global Client, bei dem 125000 Rechner standardisiert werden. Der gleiche Zeitrahmen gilt für die Standardisierung von 70000 Druckern. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

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