Die 50-MBit-Lüge
Glasfaser-Internet & Co.: Wer braucht's wirklich?
Heimische Internet-Anschlüsse werden immer leistungsfähiger. Das ist auch gut so, denn niemand wünscht sich die Zeiten der analogen Telefon-Modems und der schmucklosen Web-Seiten ohne Videos und interaktive Elemente zurück.
Aber brauchen wir tatsächlich heute schon Bandbreiten von 50 MBit/s und mehr, wie uns die Werbung für Glasfaser-Internet & Co. weismachen will? Oder ist das rausgeschmissenes Geld? Und leisten die Anschlüsse überhaupt das, was sie versprechen? Bevor wir auf diese Frage eingehen, schauen wir uns erst einmal an, welche „Turbo-Anschlüsse“ es schon gibt.
VDSL: Bis zu 50 MBit/s über die Telefonleitung
VDSL2, das in Deutschland umgangssprachlich nur „VDSL“genannt wird, ist der Nachfolger von ADSL (in Deutschland umgangssprachlich nur „DSL“ genannt). Vom Prinzip her ist mit VDSL2 eine Gesamtbandbreite von 200 MBit/s möglich. In Deutschland bieten VDSL die Telekom, Vodafone, 1&1 und O2 / Alice an, allerdings nur in einigen wenigen Städten.
Da auch die Mitbewerber in der Regel auf das VDSL-Netz der Telekom zurückgreifen, lässt sich der Ausbaustatus zentral über www.telekom.de/vdsl abfragen. Wie man auf der dort vorhandenen Deutschlandkarte auf den ersten Blick sehen kann, sind bislang nur wenige Gebiete versorgt. Die meisten der genannten Provider bieten VDSL in zwei Geschwindigkeitsstufen an: Mit 25 MBit/s im Download und 5 MBit/s im Upload sowie mit 50 MBit/s im Download und 10 MBit/s im Upload.