Die 50-MBit-Lüge

Glasfaser-Internet & Co.: Wer braucht's wirklich?

15.05.2012
Von Steffen Behrens

Internet via TV-Kabel: Koaxialkabel sorgen für hohes Tempo

Die Telekom nennt ihr Glasfaser-Angebot selbstbewusst „Giganetz“ - auch wenn derzeit „nur“ maximal 200 MBit/s möglich sind
Die Telekom nennt ihr Glasfaser-Angebot selbstbewusst „Giganetz“ - auch wenn derzeit „nur“ maximal 200 MBit/s möglich sind

Noch mehr Bandbreite versprechen Anbieter von Kabel-TV-Internetanschlüssen. Bis zu 120 MBit/s (und zukünftig noch etwas mehr) können die gut abgeschirmten TV-Koaxialkabel an Internetdaten übertragen - und das über deutlich weitere Entfernungen als die ungeschirmte Kupfer-Doppelader des Telefonanschlusses. Der Upload ist allerdings auf 6 MBit/s beschränkt. Die schnellen Kabel-TV Internet-Anschlüsse sind schon vielerorts verfügbar.

Eine Verfügbarkeitsanfrage auf der Website des Kabelfernseh-Anbieters, von dem Ihr Hausanschluss stammt - in der Regel Kabel Deutschland, KabelBW, Primacom oder Telecolumbus - bringt meistens ein positives Ergebnis.

Glasfaser: Datentransfer mit Lichtgeschwindigkeit

Anders als bei DSL- oder Kabel-Anschlüssen, werden Daten bei Glasfaserverbindungen nicht mittels Strom übertragen, sondern durch Lichtimpulse. Dies geht nicht nur schneller, sondern ist auch weniger störanfällig. Zudem ist die Bandbreite von Licht - naturgegeben durch das breite Farbspektrum - sehr hoch.

Somit ist gebündeltes Licht via Glasfaser das ideale Transportmedium für Daten - auch über weite Strecken. Darum sind Glasfaser-Verbindungen im professionellen Umfeld auch schon längst zum Standard geworden. Gängige Übertragungsraten sind hier 1 bis 10 Gigabit pro Sekunde. Forschern ist es bereits gelungen, via Glasfaser 10 Terabit pro Sekunde zu übermitteln.

Privatkunden können von Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich erstmal nur träumen. Zum einen drosseln die Provider die Geschwindigkeit künstlich auf 100 oder 200 MBit/s. Zum anderen treiben sie den Glasfaser-Ausbau nur langsam voran. Sie scheuen die hohen Kosten, denn die Nachfrage ist noch zu gering.

Zur Startseite