Bayer Material Science

Globale Bonuskultur

Seit kurzem bekommen die außertariflichen Mitarbeiter bei Bayer Material Science ihre Boni per Online-Knopfdruck. Die 150 Chefs geben ihren 1500 Mitarbeitern ihre Beurteilungen, die ad hoc in die Berechnung der Bonuszahlung einfließen.
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Die „persönliche Performance“, also die Beurteilung durch den Chef, und der Erfolg des Unternehmens fließen bei Bayer herkömmlicherweise in die Berechnung der individuellen Boni ein. Das Problem ist bisher oft die örtliche Ferne. Denn der Spezialist für die Herstellung von Polymeren und Kunststoffen Bayer Material Science ist in 100 Gesellschaften organisiert und hat Standorte in mehr als 50 Ländern. Etwa 150 Vorgesetzte sind alljährlich an der Beurteilung von mehr als 1.500 Mitarbeitern beteiligt. Ein Sektionsleiter in Shanghai ist etwa für die Beurteilung von Mitarbeitern in Hongkong oder Singapur zuständig. Der Transfer dieser Beurteilungen hat in der Vergangenheit immer wieder Probleme gemacht, da er seine Excel-Datei per Mail verschickte. Diese Daten sollen künftig nicht mehr händisch in dafür vorgesehene Datenbanken eingegeben werden. Zudem hatten die Führungskräfte nie das Gesamtbudget im Auge, das für die Boni vorgesehen war.

Ein so genannter Manager Self-Service schafft nun Abhilfe für drei Vollzeitmitarbeiter, die sich bisher acht Wochen lang ausschließlich um die Berechnung der Boni kümmerten. Sie hievten die Zahlen aus aller Welt in ein Rechenmodell, und heraus kamen nach einigen Wochen die individuellen Boni, die das Budget des Hauses hergab. Peter-Christoph Schumann, der für die Einführung des Self-Services verantwortlich ist, kann diese Mitarbeiter nun anderweitig beschäftigen.

Self-Service für Manager

Denn mit dem Self-Service gibt jeder der 150 Top-Kräfte seine Beurteilung direkt in eine Standardmaske ein, die dann automatisch in das mathematische Modell einfließt. Grund für den Zeitgewinn ist die globale Integration des Human-Resources-Modul von SAPSAP, mit dessen Implementierung Bayer Material Science vor drei Jahren begann. Weniger Nachfragen und Neuberechnungen gab es in diesem Jahr, bemerkt Schumann in Jahr 1 des Self-Service. Bis 2008, so die Vorstellung des Personalers, sollen auch die anderen 350 Gesellschaften des Bayer-Konzerns auf das einheitliche System umstellen. Bislang sind noch immer an die 100 unterschiedliche Systeme im Einsatz. Möglich ist, dass sich auch Fusionspartner Schering diesem Konzept anschließen wird. Denn die Schering-IT gilt als SAP-lastig, ist jedoch gegenüber Bayer dezentral aufgestellt. Alles sieht danach aus, dass Andreas Resch, bisher Chef der Bayer Business Services, künftig die wichtigsten Bonuszeugnisse in der IT ausstellen wird. Jürgen Schröder jedenfalls, seit kurzem Ex-CIO von Schering, wird nicht mehr in diesen Genuss kommen. Alles zu SAP auf CIO.de

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