These von Jens Quadbeck
Google: Banken verpassen Internet-Chancen
Die Bankfiliale schwächelt. Auch komplexere Banking-Vorgänge laufen vermehrt über das Internet. Vor allem aber verpassen BankenBanken die Chance, Web-Nutzer aus dem Netz in ihre physische Fililale zu locken. Diese These vertritt Jens Quadbeck. Er arbeitet - angesichts dieser Überzeugung wenig überraschend - für ein Internet-Unternehmen: Quadbeck ist Industry Head Finance bei GoogleGoogle Deutschland, Hamburg. Alles zu Google auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken
Quadbeck stützt sich unter anderem auf Google-Analysen. Demnach stieg die Zahl der Suchanfragen nach Finanzprodukten von Anfang 2006 bis Frühjahr 2011 um 33 Prozent. Hinzu kommt, dass laut Finanzmarktpanel der GfK, Nürnberg, im vergangenen Jahr 15 Prozent der Neugeschäfte im Bankenbereich online abgeschlossen wurden. 2006 waren es erst knapp acht Prozent.
Dem Google-Manager ist bewusst, dass derzeit vor allem Prozesse mit geringer Komplexität über das Web stattfinden, etwa Girokonto und Tagesgeld. Quadbeck geht aber davon aus, dass künftig auch Komplexeres wie Baufinanzierung, Vorsorge und Beratung über das Internet abgewickelt werden kann. Zumindest informieren sich immer mehr Verbaucher im Internet über solche Produkte und Services. Dabei gelingt es nach Quadbecks Beobachtung den wenigsten Geldinstituten, zwischen virtueller Welt und physischer Fililale eine Brücke zu schlagen.
Quadbeck sagt: "Bei beratungsintensiven Produkten, die verstärkt im Web gesucht, aber in der Filiale abgeschlossen werden, besteht die Herausforderung für Filialbanken darin, einerseits im Internet gefunden zu werden und die Besucher der Webseite danach andererseits in die Filialen überzuleiten." Wer also seine Filialen stärken und nah bei seinen Kunden sein wolle, werde an einer stärkeren Präsenz im Internet nicht herum kommen.