Cash Cow
Google treibt Geschäft von Konzernmutter Alphabet an
Kräftiges Wachstum bei Google beschert der Konzernmutter Alphabet Sprünge bei Umsatz und Gewinn. Im vergangenen Quartal wuchsen die Erlöse von Alphabet im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar (19,4 Mrd Euro). Das Geschäft mit Anzeigen und Smartphones und Video-Werbung habe sich besonders schnell entwickelt. Der Gewinn stieg um fast ein Viertel auf rund 4,88 Milliarden Dollar.
Dabei sorgen die anderen Bereiche außer Google weiterhin vor allem für hohe Kosten. Ihr Umsatz fällt trotz eines Sprungs von 74 auf 185 Millionen Dollar immer noch kaum ins Gewicht. Zugleich weitete sich aber auch ihr Verlust von 660 auf 859 Millionen Dollar aus. Dazu gehören unter anderem der Smarthome-Spezialist Nest, der Glasfaser-Anbieter Fiber sowie das Innovationslabor Google X und die Entwicklung selbstfahrender Autos.
Finanzchefin Ruth Porat schränkte ein, dass der Großteil dieser sogenannten "anderen Wetten" ("Other Bets") noch keinen Umsatz mache. Zugleich versicherte sie den Analysten in einer Telefonkonferenz am Donnerstag mehrfach, Alphabet sei extrem diszipliniert bei den Investitionen. "Ein Langzeit-Fokus befreit uns nicht davon, die Kosten zu managen."
Das Geschäft mit Online-Werbung auf Googles eigenen Websites wuchs um 24 Prozent auf 15,4 Millionen Dollar. Die Zahl bezahlter Klicks auf Werbeanzeigen stieg insgesamt um 29 Prozent. Das konnte den Rückgang der Erlöse pro Klick um sieben Prozent mehr als ausgleichen. Der Preis, den Werbekunden pro Klick auf eine Anzeige bezahlen, wird im Auktionsverfahren ermittelt. Mit dem Vormarsch der Smartphones sinkt der Durchschnittspreis kontinuierlich, weil Werbung auf den kleinen Displays bisher weniger kostet. Knapp vier Milliarden Dollar Umsatz reichte Google zurück an Partner-Websites, die Nutzer zu Diensten des Internet-Konzerns brachten.
Google macht keine Angaben dazu, wie sich die Erlöse auf einzelne Geschäftsbereiche wie die Videoplattform YouTube oder das Betriebssystem Android verteilen. Analysten gehen aber zumindest davon aus, dass mehr als die Hälfte der Werbeerlöse von Google von mobilen Geräten kommt. Den Großteil seines Geldes macht der Konzern weiterhin mit Anzeigen im Umfeld der Internet-Suche.
Googles Erlöse aus anderen Geschäftsbereichen als Online-Werbung - wie zum Beispiel die Inhalte-Plattform Play Store, Cloud-Dienste und das Hardware-Geschäft - stiegen um ein Drittel auf rund 2,2 Milliarden Dollar.
Alphabet sitzt jetzt auf einem Geldberg von 78,5 Milliarden Dollar. Rund zwei Drittel davon lagern außerhalb der USA. Die Steuerquote lag im vergangenen Quartal bei 20 Prozent. Der Konzern hat jetzt 66 575 Mitarbeiter nach 57 148 vor einem Jahr.
Die Alphabet-Aktie legte nachbörslich um fast vier Prozent zu, weil die Zahlen besser als von den Anlegern erwartet ausfielen. (dpa/ad)