Neues Rezept für die Produktionsplanung
Griesson de Beukelaer backt jetzt mit SAP
Die Produktionsplanung beruhte zunächst ausschließlich auf den Erfahrungswerten langjähriger Mitarbeiter und wurde nur unzureichend von der IT unterstützt. Das machte es allerdings nahezu unmöglich, auch Faktoren wie Rüstzeiten, Kapazitätsauslastung oder den Rohstoff-Nachschub zu optimieren. Um einen Produktionsstillstand zu vermeiden, dürfen die Silos zum Beispiel nie vollständig leer sein. Gleichzeitig müssen die anliefernden Tankwagen ohne Wartezeiten entladen werden, damit keine zusätzlichen Kosten anfallen und die Rohprodukte rasch weiterverarbeitet werden können.
Heute sind sämtliche Produktionsschritte in dem zentralen SAP-System abgebildet. Auf Basis dieser Daten erstellt die Komponente SAP APO die Planung weitgehend automatisch und richtet dabei die Abfolge der Aufträge optimal auf die Rüstzeiten aus. Sie berücksichtigt also, dass eine Anlage vor dem Wechsel von dunkler auf helle Schokolade gereinigt oder eine Walze vor dem Prägen einer neuen Kekssorte gewechselt werden muss. Die Mitarbeiter kümmern sich heute vor allem darum, dass die Stammdaten korrekt gepflegt werden und die Abstimmung mit den Nachbarbereichen Absatzplanung, Lagerlogistik und Einkauf funktioniert.
Externe Partner angeschlossen
Inzwischen hat der Gebäckhersteller auch seine Subunternehmen und Logistikdienstleister über Schnittstellen in Foodsprint und SAP APO integriert, so dass Medienbrüche selbst über die Unternehmensgrenzen hinweg ausgeschlossen sind. Alle Daten können auf Knopfdruck abgerufen werden und sind zuverlässig. Da keine wichtigen Informationen mehr auf Papier festgehalten und nachträglich in unterschiedliche Anwendungen eingegeben werden müssen, gehören Inkonsistenzen der Vergangenheit an.
Mit der automatisierten und rüstoptimierten Planung verkürzen sich außerdem die Durchlaufzeiten in der Produktion - wichtig gerade bei stark ausgelasteten Anlagen. Denn das Unternehmen produziert in der Regel an fünf Tagen die Woche rund um die Uhr. Das Wochenende gilt als Reservekapazität, zum Beispiel für Sonderaufträge.
Bei gleichbleibend hoher Lieferfähigkeit konnte das Unternehmen seinen Lagerbestand verringern. So sank der Vorrat an Verpackungsmaterial um 20 Prozent, der Bestand an Fertigwaren um zehn Prozent. Das spart nicht nur Kosten, sondern ist vor allem in Bezug auf die Haltbarkeit der Produkte von Vorteil.