Netzagentur
Gute Chancen für Neueinsteiger im Mobilfunk
Die Regulierungsbehörde kann sich sogar vorstellen, einen Teil der bisher von E-Plus und O2 genutzten Mobilfunkfrequenzen für etwaige Newcomer zu reservieren. Das österreichische Vorbild gehöre zum "Raum der Möglichkeiten, über den man nachdenken kann", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" Behördenpräsident Jochen Homann.
Die Netzagentur bezieht sich auf den im Dezember vorigen Jahres genehmigten Zusammenschluss von Hutchison und Orange in Österreich. Die verhängten Auflagen hätten ebenfalls darauf abgezielt, einen Neueinsteiger in den Markt zu bringen.
"Jedes Zusammenschlussvorhaben ist anders gelagert. Dennoch ist es sinnvoll, Erfahrungen und Lösungsansätze aus früheren Fusionskontrollverfahren in anderen EU-Mitgliedstaaten zu berücksichtigen", sagte Homann. In Österreich verpflichteten sich die Fusionspartner, Frequenzen an einen potenziellen Neuling abzugeben, wenn dieser an der nächsten Auktion teilnimmt. Bei der jüngsten Versteigerung in der Alpenrepublik gab es allerdings keinen neuen Interessenten.
In der Branche hält man es dem Bericht zufolge für äußerst unwahrscheinlich, dass nach der Großfusion ein neuer, vierter Anbieter auf den deutschen Markt drängen könnte. Das widerspreche genau der Logik, die E-Plus und O2 zum Zusammenschluss bewege, um sich die nötige Größe im Wettbewerb mit den beiden Konkurrenten Deutsche Telekom und Vodafone zu verschaffen.
Telefonica hat die geplante Übernahme dem Bericht zufolge noch nicht förmlich angemeldet. Die Federführung für die wettbewerbsrechtliche Prüfung liegt wegen der Größe der beteiligten Unternehmen bei der Europäischen Kommission, die für die Bewertung der frequenzrechtlichen Folgen mit der Bundesnetzagentur zusammenarbeiten wird. (dpa/rs)