Bausparkassen-Fusion
Häuslebauer-IT unter einem Dach
Der IT-Beirat ist der Markt
Der mit der Ausgründung im August eingerichtete IT-Beirat soll die Leiter der Geschäftsfelder eng mit der GmbH verzahnen. Er entscheidet über die Budgets und über Grundsätzliches wie die KonsolidierungKonsolidierung der Rechenzentren oder die Einführung einer neuen Software-Entwicklungsmethode. "Der Beirat ist der Markt für uns", sagt Helmer. Mitglieder sind die Vorstände der einzelnen Gesellschaften, Vorsitzender ist der für IT verantwortliche W&W-Vorstand Edmund Schwake.
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Der Beirat ist das Nachfolgemodell des "Koordinationsausschusses Informatik", den es seit November 1999 gab, und der den Restrukturierungsprozess begleitete. Doch anders als der Beirat hatte er keinerlei Weisungsbefugnisse. Damit die Beschlüsse Rechtsgültigkeit bekamen, mussten die einzelnen Gesellschaften sie stets noch einmal verabschieden.
Bis 2005 hat der Vorstand seiner neuen IT-GmbH Zeit gegeben, die Vorgaben nach der Neustrukturierung zu erfüllen. 16 Millionen Euro Kostenreduzierung jährlich sind das Ziel für die IT-Mannschaft ab 2005 bei einem Etat von derzeit 200 Millionen Euro. Die Holding soll dann 50 Millionen Euro jedes Jahr einsparen.
Für die IT heißt das: Was bisher an vier Stellen stattfand, wird jetzt an einer gemacht. Bei den Netzen gibt es statt drei nur noch einen Carrier für die Geschäftsstellen und einen für die Außendienstmitarbeiter. "Wir fahren jetzt nur noch zwei statt drei Rechenzentren, und es wird auch nicht mehr drei verschiedene Lieferanten für ein Produkt geben."
Die IT-GmbH soll aber auch in Zukunft nur für den eigenen Konzern da sein. "Wir haben für die nächsten Jahre ausreichend Arbeit und sind nicht als selbsttragendes Unternehmen ausgerichtet." Die W&W habe auch nicht die Absicht, die neue Tochter zu verkaufen. "Denn was wäre ein Finanzdienstleister ohne IT?"
Mit Versammlungen für alle und der Zeitschrift IT-News will Helmer bei den Mitarbeitern Aufbruchsstimmung erzeugen. Mit der Gewerkschaft Verdi wurde ein Tarifvertrag ausgehandelt, der erstmals freiwillige Samstagsarbeit erlaubt. Die Mitarbeiter dürfen bis zu 150 Stunden Zeitguthaben ansammeln, das sie sich auch ausbezahlen lassen können. Dazu soll eine stärker leistungsabhängige Vergütung kommen, die noch mit Verdi vereinbart werden muss.
Bei all dem muss Helmer dennoch weiter mit der Trägheit des Menschen rechnen: Als vor elf Jahren die Württembergische Gruppe aus Württfeuer und Ara entstand, habe es, so erinnert sich ein Mitarbeiter, schließlich auch bis zur nächsten Fusion gedauert, bis die Unterschiede ganz verschwunden waren.