Harmonie in der IT – und die Störgeräusche
UNTERNEHMENSFUSIONEN liegen im Trend. Zwar melden die Kartellbehörden häufig Bedenken an, wenn Oligopole weiter zu schrumpfen drohen; aber meist kommt es dann doch zum Zusammenschluss. Wichtigste Argumente dafür sind die Synergieund Skaleneffekte, ohne die das Überleben der Einzelgesellschaften gefährdet wäre.
Realisiert werden diese positiven Effekte zumehr oder minder großen Teilen durch die IT. Die Manager, die dafür zu sorgen haben, dass tatsächlich zusammenspielt, was zusammengefügt wurde, sind oft nicht zu beneiden: Neben System- und Anwendungslandschaften müssen auch Arbeitskulturen harmonisiert werden.Weil diese Aufgabe außerordentlich komplex ist, erweist sich die IT – nicht nur gelegentlich – als Fusionsbremse.
Die IT bei Degussa, entstanden aus Degussa-Hüls und SKW Trostberg, hat den Fusionsprozess im Wesentlichen hinter sich. Der Kugellagerproduzent INA Holding Schaeffler ist nach den Wirren der Übernahme des Konkurrenten FAG Kugelfischer noch schwer beschäftigt, auch auf der IT-Seite. Das gilt ebenfalls für die Firma Walter Bau, die ihre Schwestergesellschaft Dywidag integrieren muss. Lesen Sie ab Seite 14, wie die CIOs die Fusionen planen und realisieren.
Vom Strategischen zum Operativen: Die IT-Standardisierung zählt auch innerhalb einzelner Unternehmen zu den Kopfschmerzthemen. Wer von standardisierten Prozessen, Anwendungen und Systemen auf der Kostenseite profitieren will, hat einen steinigen Weg vor sich. Nicht einfacher wird die Sache dadurch, dass so genannte Standards, gerade im ERP-Bereich, in Wirklichkeit Baukästen sind. So kann es kommen, dass innerhalb vermeintlicher Standardanwendungswelten noch kräftig aufgeräumt werden muss. Wie und mit welchem Erfolg Bosch Rexroth und das RechenzentrumRechenzentrum der Bayerischen Genossenschaftsbanken ihre IT-Landschaften standardisiert haben, erfahren Sie in unserem Schwerpunkt ab Seite 24.
Zum Schluss eine fast schon ungewohnt optimistische Nachricht: Die IT-Ausgaben in Europa steigen wieder, sagt IDC. Nach durchschnittlich 5 Prozent Zunahme im letzten Jahr sollen es jetzt 6,6 Prozent werden. Und 2003, so die Marktforscher, könnten die IT-Ausgaben in Westeuropa erneut um 9 Prozent zulegen.
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