Möglicher Wechsel auf x86-Basis
HP: Unklare Strategie für Itanium
Für solche Hochverfügbarkeitslösungen und ihre verbesserten Features gibt es zweifelsohne eine Nachfrage von Bestandskunden. Diese wollen ihre eingespielten Systeme nur dann erneuern, wenn es gar nicht mehr anders geht – eine mit IBMs Mainframe vergleichbare Situation: Auch dort steigen nur wenige aus. Zumindest solange sich der Hersteller "pro-aktiv“ um seine Basis kümmert: Neue Versionen, Erweiterungen hier und dort stehen bei Mainframe- wie bei Itanium-Systemen immer wieder auf der Tagesordnung.
HP-Manager: "Zu x86-basierter Welt wechseln"
Was hinter verschlossenen Türen gedacht und geplant wird, ist eine andere Sache. In die Zukunft blickende Strategen der Hersteller sehen durchaus, was Sache ist: Nachdem AS/400- und klassische Unix-Server angesichts der x86-Revolution zu Auslaufmodellen mutiert sind, bereitet man mancherorts still und leise radikale Veränderungen vor.
So äußerte sich der HP-Manager Scott Farrand (Vice President of Industry Standard Servers and Software) im Sommer 2012 folgendermaßen zu der Zukunft von Itanium: "Unsere zukünftige Strategie für geschäftskritische Systeme sieht vor, zu einer x86-basierten Welt zu wechseln. Es ist kein Zufall, dass sich viele Firmen von Itanium abgewendet haben, besonders Oracle.“ Erklärtes Ziel von HP, so Farrand, sei es, die bewährten Business-Critical-Funktionen der Highend-Systeme wie Itanium auf x86-Server "runterzubringen“.
Laut Farrand sollen die Highend-Systeme von Itanium-Superdome durch neue x86-Server mit Red Hat Enterprise Linux 6 als Betriebssystem abgelöst werden – der Code-Name für diese Projekt ist „Dragon Hawk“.
HP gab sich auf einer Pressekonferenz am 9. November 2012 in London betont kundenbewusst und sprach neben der Präsentation neuer "Features & Functions" für Itanium viel davon, den (Bestands-)Kunden die Wahl zu lassen, für welche Plattform sie sich letztendlich entscheiden.