Digitalisierung
Immer Probleme mit den Dienstleistern
- In Sachen User Experience Design, Website-Modernisierung und Mobile Application Development holen sich Firmen Support von außen
- Das Budget für die Digitalisierung fließt zu fast gleichen Teilen an IT, Marketing und andere Abteilungen
- Cross-funktionale Teams sollen "kulturelle Differenzen" zwischen den Abteilungen überwinden
Unternehmen brauchen die notwendigen technologischen, fachlichen und organisatorischen Ressourcen für die Digitalisierung - diese Aussage nimmt der US-Marktforscher Forrester in seinem Report "The state of digital experience delivery, 2015" von allen Seiten unter die Lupe. Der Report basiert auf Angaben von 135 Entscheidern. Fazit: Ohne Support von außen traut sich die große Mehrzahl der Unternehmen den Wandel nicht zu. Allerdings sollten sie keine Wunder erwarten: Fast immer gibt es Probleme mit dem DienstleisterDienstleister. Alles zu Consultant News auf CIO.de
Forrester sieht sich zunächst einmal an, wo die Unternehmen in Sachen Digital stehen und liefert einige Zahlen. Im Schnitt betreiben die Befragten 268 Sites für den direkten Kontakt zum Kunden. Dabei rechnen die Marktforscher Websites, mobile Sites und mobile Apps zusammen. Hinzu kommen global mehr als zweieinhalb Millionen Anwendungen in iOS- und Android App-Stores. Das alles sind "digital properties", so Forrester. Die Unternehmen müssen ihre Kunden über vier Gerätetypen ansprechen können, nämlich sowohl Desktop-PCs und Laptops, als auch Smartphones und Tablets.
Budget-Verteilung
Außerdem hat sich Forrester nach der Verteilung des Geldes erkundigt. Laut den Befragten erhält die IT 36 Prozent des Budgets. 30 Prozent gehen ans Marketing und die verbleibenden 34 Prozent an unterschiedliche Fachabteilungen oder Entscheider.
- Sopra Steria über Digitalisierung
Dass deutsche Unternehmen in puncto Digitalisierung zu langsam sind, bestätigen der Berater Sopra Steria und die Universität Hamburg in der gemeinsamen Studie "Digitale Exzellenz – eine Bestandsaufnahme zur Digitalisierung deutscher Unternehmen und Behörden". Deren Grundlage sind Gespräche mit 17 Experten (meist CIOs und Digitalisierungsverantwortliche) sowie eine zusätzliche quantitative Befragung von 90 Entscheidern. - Zehn Disziplinen
Die Berater identifizieren zehn Punkte einer digitalen Exzellenz. Diese ordnen sie in vier Kategorien ein. - Selbsteinschätzung
Die Befragten schätzen den Grad der Digitalisierung ihres Unternehmens sehr unterschiedlich ein. - Leadership
Selbst Unternehmen, die sich einen hohen Grad an digitaler Exzellenz zuschreiben, stellen ihrer Führung kein gutes Zeugnis aus. - Digitale Kanäle
Nicht alle Unternehmen messen die Nutzung digitaler Kanäle. - IT-Architektur
Wenig Zweifel bestehen am Änderungsbedarf bei der IT-Architektur. - Stand der Belegschaft
Erst wenige Unternehmen sehen ihre Belegschaft gut auf die Digitalisierung vorbereitet.
Kaum ein Unternehmen stemmt die Digitalisierung alleine. 90 Prozent geben an, mit externen Partnern zu kooperieren. Dazu zählen Boutique Agencies, Berater, System-Integratoren und globale Digital-Agenturen. Meist beauftragen die Entscheider mehrere solcher Dienstleister. Und meist gibt es Probleme: Lediglich einer von hundert erklärt, noch nie vor "Herausforderungen" im Umgang mit dem Provider gestanden zu haben.
Support vom Dienstleister versprechen sich 84 Prozent der Firmen vor allem in puncto Fachwissen. So mangelt es in Sachen User Experience Design (59 Prozent), Website-Modernisierung beziehungsweise Redesign (ebenfalls 59 Prozent) und Mobile Application Development (49 Prozent).
Forrester erwartet Investitionen in Change Management
Ein weiterer Aspekt ist der Blick nach innen. Die Befragten sprechen von "kulturellen Differenzen" zwischen IT, Marketing und Business. Diese sollen cross-funktionale Teams überwinden, hat sich mehr als jeder Zweite (52 Prozent) noch für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben. Geht es nach den Studienteilnehmern, sollen diese Teams nach agilen Methoden arbeiten. Forrester erwartet steigende Investitionen in Change Management.
Bei den Investitionen in Software stehen Web Content Management und Analytics mit 60 beziehungsweise 58 Prozent der Nennungen ganz oben. Es folgen Marketing-Anwendungen (44 Prozent) sowie Testing/Optimierung (31 Prozent) und Digital Asset Management (26 Prozent).
Dabei gilt grundsätzlich: Mobile first. Weil die Kunden Mobile priorisieren, steht dies auch für die Unternehmen an erster Stelle. Das erklären jedenfalls mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Studienteilnehmer. Bisher haben sie im Schnitt allerdings erst 38 Prozent ihrer Sites für mobile Endgeräte angepasst.