Digitale Entschlackung

In fünf Schritten zu einer schlanken Datenhaltung



Detlev Sandel schreibt zu Themen der digitalen Transformation in Unternehmen, mit einem Schwerpunkt auf SAP. Der Fokus seiner Beiträge liegt auf der Schnittstelle zwischen Technologie und Business bzw. IT-Abteilung und Fachbereich. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung im Innovationsmanagement und der Portfolio-Transformation. Detlev Sandel hat viele Jahre bei SAP und davor bei zwei Startups gearbeitet. Bei Capgemini verantwortet er die Geschäftsentwicklung für SAP Innovationen, insbesondere mit SAP HANA.

Der Weg zum digitalen Unternehmen: Abbau von Redundanzen

Das Idealbild eines digitalen Unternehmens baut auf einem zentralen Datenpool auf, in dem Informationen redundanzfrei und in höchstmöglicher Detailschärfe gespeichert sind. Alle Anwendungen greifen in Echtzeit direkt darauf zu, Schnittstellen zur Datenversorgung isolierter Silos gibt es nicht mehr. Jede Anwendung verfügt zu jeder Zeit über Daten, die die oben genannten Qualitätseigenschaften erfüllen. Als willkommener Nebeneffekt weist diese IT-Landschaft eine deutlich geringere Komplexität auf und bindet dadurch viel weniger Ressourcen - sowohl in Bezug auf Geld und Zeit, als auch auf das notwendige Know-how.

Kehraus im Datensumpf
Kehraus im Datensumpf
Foto: Lightspring - shutterstock.com

Fünf Maßnahmen für eine bessere Datenhaltung

Diese fünf Dinge sollten Sie tun, um Schritt für Schritt zum redundanzfreien, digitalen Unternehmen zu werden:

  1. Ändern Sie das IT-Architekturparadigma
    Das Mantra in der digitalen Welt lautet: zentrale Datenhaltung, dezentrale Anwendungslogik. Zentrale Datenhaltung bedeutet hierbei, dass Sie einen großen logischen Datenpool vorhalten, den Sie mit einer sehr begrenzten Anzahl an technologischen Lösungen implementieren.

  2. Schalten Sie doppelte Anwendungen ab
    Konsolidieren Sie Ihre Anwendungslandschaft und integrieren sie isolierte Individualentwicklungen soweit wie möglich in bestehende Lösungen oder lösen Sie sie durch Standardsoftware ab.

  3. Konsolidieren Sie Datenbanken
    Reduzieren Sie die Zahl unterschiedlicher Technologien und fassen Sie Datentöpfe soweit wie möglich zusammen. Lassen Sie mehrere Anwendungen mit einer einzigen Datenbank arbeiten. Auf diese Art reduzieren sie auch die Anzahl der Schnittstellen.

  4. Vermeiden Sie den Aufbau neuer Redundanzen
    Misstrauen Sie jeder Lösung, die Ihnen als Antwort auf aktuelle Herausforderungen den Aufbau neuer Redundanzen empfiehlt. Das betrifft zum Beispiel fast alle gängigen Big-Data-Lösungen. Fordern Sie von den Anbietern, dass sie für jede Einführung eines neuen Datentopfes mindestens zwei bestehende ersetzen müssen.

  5. Passen Sie Ihre Organisationsprinzipien an
    Als Folge der neuen Ausrichtung Ihres Unternehmens hin zu einer zentralen Datenhaltung müssen Sie auch Ihre Organisationsprinzipien ändern. Organisationseinheiten sind nicht länger Verwalter von Datensilos, sondern Gestalter von Prozessdomänen. Die Unternehmensdaten gehören allen.

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