Kosten des elektronischen Einkaufs bei Miele
In trockenen Tüchern
Dazu holte Miele die Unternehmensberatung Brain-Net zu Hilfe. Die Bonner Berater brachten ihre Auktions-, Ausschreibungs- und Einkaufsallianz-Tools in das Projekt ein. Vor allem aber unterstützten sie Miele bei der Auswahl geeigneter Werkzeuge und - wichtiger noch - bei den organisatorischen Umstellungen für "4 M 4 Me". Brain-Net-Projektleiter Marcus Schüller: "Es ging weniger um Software als darum, wie man diese Werkzeuge sinnvoll einsetzen kann."
SAP allein reicht nicht
Bis 1998 arbeitete Miele mit einem selbst entwickelten Warenwirtschaftssystem, dass dann durch SAPSAP ersetzt wurde. Doch die transaktionsorientierten R/3-Module waren für einen nutzerorientierten Ansatz nicht flexibel genug. Eine Reihe von Miele-spezifisch eingestellten und zum Teil eigens entwickelten Subsystemen greift heute auf den Datenpool von SAP zu. Auf Basis dieser Daten entwickelte Brain-Net das MaterialgruppenManagement bei Miele. Dabei wird der Bedarf an PCs, Verpackungen oder Produktionsmaterial unternehmensweit erfasst, strukturiert und mit einheitlichen Beschaffungswerkzeugen bearbeitet. Alles zu SAP auf CIO.de
Die zentrale Einkaufskoordination ist im Laufe der Zeit zu einer Beratungsinstitution in Einkaufsfragen für die gesamte Miele-Gruppe geworden. "Wir sind nicht die Obereinkäufer, sondern leisten Hilfestellung", umreißt Reinelt die Aufgaben seiner vier Mitarbeiter starken Abteilung. Sie fungiert als Einkaufslabor und überprüft die Praxistauglichkeit etwa von Online-Auktionen, Ausschreibungen oder B2B-Plattformen.
Wichtig ist dabei nicht nur, ob sich mit Methode X Geld sparen lässt, sondern auch, ob Qualität und Verfügbarkeit der zu beschaffenden Güter und Leistungen stets gewährleistet sind. "Wenn ein digitales Werkzeug erfolgreich erprobt wurde, bieten wir es den Standorten an", sagt Reinelt. Die Tools werden zentral vorgehalten und gewartet.