Die richtige Technologie ist der Schlüssel
Industrie 4.0 gibt es nur mit Technologie 4.0
Franz E. Gruber, Jahrgang 1963, ist Gründer und Chef des Smart-Factory-Spezialisten FORCAM in Ravensburg. Der studierte Wirtschaftsingenieur war in den 1990er Jahren die rechte Hand von Dietmar Hopp bei SAP, bevor er im Jahr 2001 mit FORCAM als Pionier für Fabriksoftware startete, lange vor dem Begriff "Industrie 4.0".
Eine Checkliste
Eine Technologie für die Industrie 4.0 muss anerkanntermaßen sechs Kriterien erfüllen, um den Nutzen der Nahe-Null-Fehler-Fabrik zu erreichen.
1. Flexible Konnektivität: In den allermeisten Unternehmen sind heterogene Maschinenparks die Realität. Eine Industrie 4.0/IIoT-Plattform muss daher die Produktion in drei Demensionen digital vernetzen können: ältere wie neue Maschinen, auch unterschiedlicher Hersteller; horizontal alle Produktionssysteme; vertikal die Produktion mit der Planung (ERPERP / PLM). Alles zu ERP auf CIO.de
2. Schnelligkeit: Industrie 4.0 bedeutet Fabriksteuerung in Echtzeit. Dies geschieht, indem alle Daten aus der Fabrik im virtuellen Raum eines Cyber-Physical-Systems gespiegelt werden. Eine IIoT-Lösung vollbringt solche Höchstleistung selbst bei wachsenden Datenvolumina (Big DataBig Data). Möglich wird das durch eine 100-prozentige Cloud-Fähigkeit sowie durch In-Memory Computing: Dabei werden die Stamm- und Anwendungsdaten im Hauptspeicher vorgehalten. Alles zu Big Data auf CIO.de
3. Transparenz: Eine Technologie für das IIoT wandelt Big Data in Smart Data und bietet nutzerfreundliche grafische Auswertungen und Analyse-Tools. Nur, wenn der Werker auf einen Blick sieht, was zu tun ist, wird auch tatsächlich die Fehlerquote gesenkt. Die Lösung muss sowohl die Gegenwart in Echzeit-Reports abbilden als auch historische Analysen liefern. Stichwort: Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Damit unterstützen Sie eine datenorientierte Problemlösekultur.
4. Offenheit: Intelligent und digital vernetzt ist eine IIoT-Plattform dann, wenn sie eigene und Dritt-Systeme problemlos integrieren kann. Durchsetzen wird sich das Konzept „Open API“ – Application Programming Interface. Schnittstellen also, die von den Anwendern frei programmierbar sind. Im Gegensatz dazu gibt es Geschäftsmodelle, die einen monolithischen Alleinvertretungsanspruch in der DigitalisierungDigitalisierung verfolgen. In diesen Fällen werden Anwendungen, die über innovative Fremdsoftware abgedeckt werden müssen, mittels virtueller Konstruktionen wie „indirekte User“ mit Strafzöllen belegt. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
5. Mobilität: Technologie 4.0 ermöglicht ortsunabhängige Kommunikation auf allen browserfähigen Endgeräten, ob Touchscreen, Tablet oder Smartphone. Diese Anforderung hat eine weitgehende Implikation für das RecruitingRecruiting: Weil sich die jungen Talente ("digital natives") heute in Computerspielen weltweit vernetzen und sich digital oder analog auf eSport-Veranstaltungen tummeln, werden Unternehmen mit IT-Arbeitsplätzen des 20. Jahrhunderts gnadenlos abgestraft werden. Alles zu Recruiting auf CIO.de
6. Globalität: Eine Produktion wird dann smart, wenn ich sie auch unternehmensweit einheitlich digital steuern kann. Heißt: Selbst viele Standorte auf unterschiedlichen Kontinenten arbeiten synchron auf einer IT-Plattform. Berücksichtigt sind dabei unterschiedliche Sprachen und Zeitzonen ebenso wie die verschiedenen Rechneruhren eines Systems.