Münchner Ignition Lab umgestaltet

Intels Vision der IoT-Zukunft

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Wearable mit Rechenpower

Kein Cyberwarrior, sondern ein hochkommunikativer Mitarbeiter.
Kein Cyberwarrior, sondern ein hochkommunikativer Mitarbeiter.
Foto: Knapp AG

Um sicher zu stellen, dass die benötigten Bauteile auch vorhanden sind und rechtzeitig bei der Montage ankommen, könnte eine andere IoT-Innovation in Spiel kommen: KiSoft WebEye. Diese Lösung hat die Grazer Knapp AG, ein Spezialist für Lagerautomation und Lagerlogistik, entwickelt. Getreu dem Motto, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, ist KiSoft WebEye ein audiovisuelles System zur Unterstützung bei der Störfallbehebung, Fehleranalyse sowie beim Austausch und beim Einstellen von Komponenten.

Das System wird über WLAN in das Netzwerk eingebunden, die Daten werden dann per Internet übermittelt, um so etwa entfernte Standorte zu unterstützen. So entstehen keine zusätzlichen Übertragungskosten. Der Mitarbeiter selbst nutzt ein Headset mit integrierter Kamera, Mikrofon, Kopfhörern und See-through-Display. Ferner trägt er eine Weste, in die ein tragbarer PC, Akkus für 6 bis 8 Stunden Betriebszeit, eine kabellose Tastatur und eine Connection Box integriert sind.

Dank dieser Kombination sieht und hört etwa ein Hotline-Mitarbeiter alles, was der Kollege vor Ort erlebt. Und dieser sieht durch das See-through-Display, welches Bild der Hotline-Mitarbeiter gerade vor sich hat. Der Hotline-Mitarbeiter kann wiederum zusätzliche Informationen, wie zum Beispiel Skizzen, Videos oder Anleitungen, auf dem See-through-Display zur Verfügung stellen. Ein Konzept, von dem die Grazer etwa die Rosenberger Hochfrequenztechnik GmbH sowie die Deutsche Bahn am Standort München überzeugen konnten. Gleichzeitige beauftragte die Bahn die Knapp AG mit einer Machbarkeitsstudie zum Thema Wearable Services.

Obige Beispiele aus dem IoT Ignition Lab zeigen eindrucksvoll, dass beim Internet der Dinge nicht entscheidend ist, ob die Technik der neuste Schrei ist, sondern vielmehr die Vernetzung der Prozessketten. Gerade in letzterem liegt die eigentliche, so dass hier aus bereits bekannten Technologien völlig neue Produkte und Wertschöpfungsketten entstehen können.

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