Strategien


Start-ups vs Softwareriesen

Internet of Things: Anbieter brauchen noch 5 Jahre

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

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Laut Forrester sind bei jedem IoT-Use Case, der Carrier-Konnektivität beinhaltet, Wireless Management Platform-Anbieter wie Jasper und Numerex mit ihren spezialisierten IoT-Lösungen unschlagbar. Bei IoT-Use Cases, die auf freier Konnektivität mit kurzer Reichweite basieren, werden nach Einschätzung der Analysten auch die reinen IoT-Anbieter dominant bleiben. Sie bleiben vorne bei speziellen Implementierungen proprietärer und branchenspezifischer Technologien und Netzwerkprotokolle wie Controller Area Network (CAN) in der Automobilbranche. Forrester geht davon aus, dass die Software-Riesen hier den Schulterschluss mit Spezialisten wie Ayla Networks oder Echelon suchen werden: "Es ergäbe keinen Sinn, diese Kapazitäten im eigenen Haus aufzubauen."

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IoT-Geräte unterscheiden sich stark hinsichtlich Hardware-Details, Stromverbrauch, Betriebssystemen und Software-Protokollen - und das hat beträchtliche Auswirkungen auf ihr Management und auf Updates. Die reinen IoT-Anbieter werden sich deshalb nach Einschätzung von Forrester auf bestimmte Anwendungsfelder wie Near Field Communication-Tags (NFC) für die Lieferkette spezialisieren. Die Software-Riesen werden sich demgegenüber nicht in operativen Details verlieren, sondern sich auf die Nutzung der Sensordaten konzentrieren. "Eine denkbare Ausnahme ist Microsoft Intune, das wahrscheinlich für gebräuchliche IoT-Use Cases ausgebaut wird", heißt es in der Studie. "Aber Forrester geht davon aus, dass breit angelegte Lösungen wie diese niemals alle Use Cases abdecken werden, die ein Unternehmen benötigt."

Secure

Forrester geht davon aus, dass hier dauerhaft drei Gruppen mitspielen werden, nämlich IoT-Plattform-Anbieter, die Software-Riesen und allgemeine Security-Anbieter: "Das liegt an der Forderung der CIOs nach einem kohärenten Security-Ansatz, der spezielle Techniken und Technologien für IoT-Geräte mit einem ganzheitlichen Ansatz für die Unternehmenssicherheit integriert, so dass Chief Information Security Officers die gesamte Bedrohungslandschaft überblicken und managen können." Deshalb, so Forrester, werden die großen Vier IoT-Security-Funktionalitäten in ihre IoT-Lösungen einbauen. Schon qua Definition könnten sie aber nie die alleinige Quelle fürs Sicherheitsmanagement beim Internet der Dinge sein.

Build

Derzeit beruhen die Angebote der reinen IoT-Plattformen für Anwendungsentwicklung, Runtime-Umwelten und API-Management laut Forrester darauf, dass Funktionalitäten schlichtweg dupliziert werden - und zwar in der Regel jene von Microsoft, IBM, Oracle oder SAP. "Das kann nicht lange andauern", stellen die Analysten in aller Schärfe fest. Die klare Empfehlung für CIOs: In diesem Bereich auf die etablierten Kräfte setzen, sobald diese ihre Software-Plattformen auf den IoT-Support ausgeweitet haben. Weil das aber noch ein paar Jahre dauern dürfte, geht es momentan noch nicht ohne die IoT-Spezialisten.

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Hier gilt im Grunde das gleiche wie bei Build. Die Koexistenz von Enterprise-Systemen und IoT-Plattformen schafft momentan Doppelinfrastrukturen, die den Verantwortlichen bei der Integration von Sensordaten in bestehende Business Process Software Kopfschmerzen bereitet. Forrester geht davon aus, dass die Software-Riesen in den kommenden Jahren schrittweise IoT-Analyse-Features anbieten werden. Enterprise-Architekten sollten sich deshalb auf graduelle Migration einstellen.

Auch Amazon und Intel machen sich bereit

Forrester rechnet in Bälde mit weiteren Spielern auf dem IoT-Feld. Intel arbeite an einem Cloud-Service, der die eigenen Geräte authentifiziert und Updates durchführt, ARM hat ein Mini-Betriebssystem für IoT-Geräte angekündigt. BPM-Anbieter wie Pegasystems werden laut Prognose der Analysten ebenfalls bald Sensordaten integrieren; AmazonAmazon Web Services (AWS) sei dabei, Cloud-Services für den IoT-Einsatz anzubieten. Alles zu Amazon auf CIO.de

Die Vielfalt der IoT-Use Cases sei enorm und reiche von mit Tablet-Apps verbunden Küchengeräten, die Kochbücher ersetzen, bis hin zu Traktoren, die Saat und Düngung präzise für jeden Quadratmeter Boden bestimmen können. "Das bedeutet, dass CIOs sich nie darauf werden verlassen können, dass ein einzelner Anbieter eine All-in-One-IoT-Lösung anbietet - das gilt sogar für die Giganten der Enterprise-Software", analysiert Forrester.

Den IT-Chefs bleibe deshalb nichts anderes übrig, als sich auf eine Vielfalt an IoT-Plattformen einzustellen, die auf spezifischen Applikationen basieren. "CIOs müssen unterschiedliche IoT-Software-Plattformen akzeptieren und mit Hilfe der Software-Riesen integrieren", lautet die grundlegende Empfehlung von Analyst Gillett.

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