Healthcare IT


Informationstechnologie im deutschen Gesundheitswesen auf dem Prüfstand

IT-Analyse des HealthCare Marktes

13.02.2006

So gibt es bereits Anwendungen, bei denen die Ärzte bei ihrer Visite am Bett die Krankenakte des Patienten auf ihrem mobilen Endgerät abrufen, Medikationen vornehmen und über Server-basierte Datenbanken direkt klären können, ob bestimmte Medikamente im Einklang miteinander verschrieben werden dürfen. Hinzu kommen Digital Imaging-Anwendungen, die Ärzten einen direkten Zugriff auf Bilder aus der Röntgen- oder Computertomographie-Abteilung erlauben.

Ausblick: IT-Zukunft im Krankenhausmarkt

Im Rahmen der MBmedien HealthCareIT Studie hat sich eine ganze Reihe umfassender Anforderungen und Erwartungen an die IT-Infrastruktur von morgen in Kliniken und Krankenhäusern herauskristallisiert:

• Die EDV soll die heute meist noch papierbasierte OP-Dokumentation und Erstellung von OP-Berichten ersetzen, automatisieren und erleichtern, um eine Entlastung der Ärzte und des Krankenhauspersonals, schnellere Behandlungswege für die Patienten sowie eine Beschleunigung der Prozesse im Krankenhaus zu erreichen. Stichworte dazu: Einführung von Planungs- und Steuerungsmechanismen (Controlling), Informationen über das Leistungs- und Kostengeschehen.

• Datenverfügbarkeit im ganzen Haus muss zu jeder Zeit gewährleistet sein. Mit Hilfe entsprechender Software soll die Informationsdichte über den Patienten und seine Behandlungshistorie in den Einrichtungen erhöht und zentral vorgehalten werden. Hierzu dienen die Digitale / Elektronische Patienten-Akte (DPA / EPA) und die Elektronische Patientenkarte sowie die Krankenhaus-Informations-Systeme (KIS).

• Moderner IT-Einsatz muss zur Entlastung des Personals bei Verwaltungsaufgaben und Arbeitsabläufen sowie zur Verbesserung der Patientenbetreuung (Qualitätsmanagement der Patientenversorgung) durch freigewordene Arbeitszeit der involvierten Human Resources beitragen. Das Pflegepersonal verbringt im Durchschnitt ca. 50 Prozent seiner Arbeitszeit mit Dokumentation, Patientenverwaltung und Schriftverkehr. Bei Ärzten liegt dieser Anteil bei 30 Prozent.

• Die EDV soll bei der Definition, Einführung und Kontrolle von Behandlungsstandards helfen. Derzeit sind in jedem Krankenhaus die Behandlungswege und der Umfang der medizinischen Betreuung unterschiedlich, es gibt bis auf die DRG-Abrechnung (Diagnosis Related Group) mit den Krankenkassen keine klare Definition, wie Behandlungen gestaltet sein oder welchen Umfang sie haben sollen.

• Die IT muss neue Angebote im Bereich des Patienten-Entertainments wie „Internet-am-Krankenbett“, „Video on Demand“ und „Games on Demand“ erlauben.

• Eine moderne IT-Infrastruktur soll die WAN-Anbindung von Verwaltungssitzen, externen Apotheken, Ärzten und Praxen und die Vernetzung mit Zulieferbetrieben, Einkaufsgemeinschaften etc. ermöglichen. Sie hat den Aufbau von Supply Chains und Supply Chain Management zu unterstützen.

• Die einzusetzenden IT-Lösungen müssen den besonderen Datenschutzanforderungen der Branche genügen. Insbesondere bei zunehmender Vernetzung zwischen Krankenkassen, Kliniken, Krankenhäusern und Ärzten mit dem langfristigen Ziel eines integrierten Gesundheitswesens werden DatenschutzDatenschutz und Datensicherheit ein beherrschendes Thema. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Reinhold Hölbling, Geschäftsführer der MBmedien GmbH, Krefeld.
Quelle und Copyright: MBmedien GmbH, Krefeld.

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