Unterwegs mit Professor Brenner
IT-Controlling – coole Sache
Kaum ein anderer Professor kennt so viele CIOs wie Walter Brenner vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Uni St. Gallen. Ab jetzt will er regelmäßig einen Redakteur des CIO-Magazins mitnehmen, wenn er seine Forschungsobjekte besucht. Diesmal darf Horst Ellermann mit.
CIO: Wo fahren wir denn jetzt hin?
Walter Brenner : Wir fahren zur Allianz, zu Ralf Schneider, dem Group-CIO, und unterhalten uns über IT-Controlling. Ich darf da einige Forschungsergebnisse vorstellen.
Sie forschen da schon länger?
Walter Brenner : Ja, wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit Herrn Schneider und seinen Mitarbeitern - coole Sache.
Walter Brenner, Professor an der Uni St. Gallen: "Wir wissen: Der Mensch kann nicht mehr als sieben plus/minus zwei Dinge gleichzeitig verarbeiten." |
Was genau forschen Sie da?
Walter Brenner : IT-Controlling - eigentlich ein uraltes Thema, das in der Wirtschaftsinformatik schon lange betrieben wird. Aber die Forschung hat noch eine Lücke gelassen, und das ist Controlling auf Gruppenebene.
Was ist daran anders?
Walter Brenner : Das ist komplexer. Je nachdem, wie die Primärstruktur eines Konzerns ausgebildet ist, ändert sich auch das IT-Controlling. Sie können nicht zentrales Controlling und dezentrale Struktur über den gleichen Leisten schlagen.
Was kann man besser oder schlechter machen?
Walter Brenner : Es geht um KPIs, es geht um Prozesse, und es geht um IT-Ausgaben in den untergeordneten Einheiten.
Wie viele KPIs empfehlen Sie? Wie viele kann ein CIO tatsächlich überblicken?
Walter Brenner : Wenige. Eine Handvoll dürfte zu wenig sein, hunderte sind sicher zu viel. Wichtig ist, dass man den richtigen Mix aus IT- und Business-bezogenen KPIs hat, zum Beispiel den Digitalisierungsgrad von Prozessen. Das sind dann natürlich KPIs, die schwieriger zu erfassen sind. Und wir wissen: Der Mensch kann nicht mehr als sieben plus/minus zwei Dinge gleichzeitig verarbeiten.