Trotz ungünstiger Geschäftserwartung
IT-Dienstleister stellen weiter ein
Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Die monatliche Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zeichnet das Bild einer sorgenvollen, aber dennoch investitionsfreudigen IT-Servicebranche. Im November stuften die befragten Unternehmen ihre aktuelle Lage nicht mehr so gut wie im Vormonat oder im Jahr zuvor ein. 36 Prozent bezeichneten die Lage als gut, zehn Prozent werteten sie als schlecht. Das ergibt einen Saldowert von plus 26 Prozentpunkten. Im Oktober belief sich der Wert auf plus 39, im November 2007 betrug er noch plus 41.
Nach wie vor steigert der Großteil der Dienstleister seine Einnahmen gegenüber Vorjahresniveau. 48 Prozent der Befragten verwiesen auf wachsende Geschäfte, lediglich 15 Prozent der Unternehmen berichteten von schrumpfenden Umsätzen. Sorge bereitet der Auftragsbestand. Hier fiel der Saldowert erstmals seit langer Zeit wieder ins Minus. 18 Prozent werteten den Bestand als positiv, 20 Prozent räumten Schwierigkeiten ein.
Die Geschäftserwartung für die kommenden sechs Monate lässt wenig Gutes erahnen. 15 Prozent rechnen mit besseren Geschäften, 31 Prozent stellen sich auf dürre Zeiten ein. Das ergibt einen Saldowert von minus 16. Im Vormonat sackte dieser Indikator erstmals seit Jahren mit minus sechs in den negativen Bereich.
Der Ifo-Geschäftsklima-Index für die IT-Servicebranche stürzte folgerichtig auf plus vier Prozentpunkte ab. Er errechnet sich aus dem arithmetischen Mittel von aktueller Geschäftslage und Geschäftsaussicht. Anfang des Jahres belief er sich noch auf plus 39 Prozentpunkte. Trotz dieses skeptischen Ausblicks suchen die Firmen weiter nach Verstärkung. 24 Prozent planen mit vergrößerter Mannschaft, nur elf Prozent wollen ihre Belegschaft verkleinern.