Bisher nur wenig praktische Erfahrungen

IT-Entscheider versprechen sich Vorteile von SOA

27.06.2005
Von Ingo Butters
Die IT-Industrie wirbt derzeit heftig für das Konzept der Service-orientierten Architektur (SOA). Der britische Marktforscher Quocirca hat deshalb untersucht, ob auch IT-Entscheider die SOA positiv bewerten. Das Meinungsbild fiel überraschend eindeutig aus.

Die Idee, Anwendungen nicht mehr direkt miteinander verzahnen zu müssen, sondern sie als lose gekoppelte Services zu etablieren, klingt prinzipiell verführerisch. IT-Anbieter postulieren, dass durch dieses, SOA genannte, Prinzip Implementierung und Betrieb von Software deutlich erleichtert würden. Außerdem stelle SOA einen gangbaren Weg dar, um die Integration komplexer IT-Landschaften voranzutreiben - meist auf Basis von Web-services.

Wie die Quocirca-Studie zeigt, teilen IT-Entscheider weltweit diese Einschätzung. Von den Befragten, die sich gründlich mit dem Thema auseinander gesetzt haben, gaben praktisch alle (99,2 Prozent) an, dass SOA in mindestens einem Bereich große Vorteile verspricht. Insgesamt sagten von allen Studienteilnehmern 34 Prozent, dass sie sich bisher gar nicht mit dem Thema beschäftigt hätten. Ein Drittel hat sich nur oberflächlich damit befasst, 35 Prozent tiefgehend. Letztere bezeichnet Quocirca als die "informierte Gruppe".

Bessere Vereinheitlichung

Die "Informierten" versprechen sich vom SOA-Konzept vor allem Vorteile bei der Vereinheitlichung interner IT-Systeme, sei es bei der Entwicklung, der Implementierung oder im laufenden Betrieb. Ebenfalls rund zwei Drittel der Befragten erwarten eine Senkung des Aufwands für die Integration sowie weniger Administrationsaufwand und geringere Kosten. Außerdem trage SOA dazu bei, dass die IT prinzipiell schneller auf Anforderungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb reagieren kann.

Da für SOA oft Web-services genutzt werden, haben die Marktforscher ebenfalls nach diesem Thema gefragt. Auch hier zeigt sich ein positives Bild: Mehr als 80 Prozent aus der "informierten Gruppe" glauben, dass Web-services dazu beitragen, die Kommunikation mit Geschäftspartnern, Kunden oder Zulieferern zu verbessern. Bisher, so die Erfahrung der Quocirca-Analysten, seien hier noch immer Telefon und E-Mail die meistgenutzten Kommunikationsmittel.

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