Mit Lean Management Probleme bewältigen
IT-Innovation wird zum Wettbewerbsfaktor
Nach Angaben des Hauptverbandes Deutscher Einzelhandel (HDE) wurden im Jahr 2005 382,3 Milliarden Euro umgesetzt, gegenüber 380 Milliarden Euro in 2004. Dieses leichte Plus markiert gleichwohl keine generelle Trendwende, sondern resultiert vorwiegend aus dem guten Weihnachtsgeschäft 2005 sowie der Fußball-Weltmeisterschaft, die bereits im Vorfeld für sanfte Umsatzbelebung sorgte. Das leicht verbesserte Konsumklima wird unter anderem auch auf den politischen Wechsel in Deutschland zurückgeführt.
Neben der deutlichen Kaufzurückhaltung der Verbraucher waren die Jahre 2004 und 2005 stark geprägt von hausgemachten Problemen insbesondere bei den großen Handelskonzernen, die sich in diesem Jahr fortsetzen. Selten ist der Handel so in das Licht der Öffentlichkeit geraten wie in letzter Zeit. Es häuften und häufen sich Skandale, hässliche Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit, Qualitätsprobleme, Rückrufaktionen und in deren Folge massive Imageschäden. Stichworte in diesem Zusammenhang: Dosenpfand, Fleischskandale und „Gammelfleisch“, Bahnticket-Desaster von Lidl und Deutsche Bahn, Pestizidbelastung bei Obst und Gemüse.
IT-Innovation nur wenn’s unbedingt sein muss
Der deutsche HandelHandel ist diejenige Branche, in der Investitionen und der Einstieg in eine neue Technologie wahrscheinlich am längsten und intensivsten vorbereitet werden. Dies führt zu Investitionszyklen von bis zu zehn Jahren und mehr und zu Projektvorlaufzeiten von bis zu drei Jahren. Mit der Folge, dass der IT-Innovationsgrad im Retail-Markt vergleichsweise niedrig ist. Die allgemein unbefriedigende wirtschaftliche Situation der Unternehmen (Umsätze / Margen) und die traditionell wenig ausgeprägte IT-Affinität der Top-Entscheider verstärken diese Tendenz. Top-Firmen der Branche Handel
So agiert denn der deutsche Retail-Markt im allgemeinen sehr konservativ und meist nach dem Motto „never touch a running system“. „Sehr lange wird an ältlicher, aber bewährter Hard- und Software festgehalten, neuen IT-Konzepten und -Lösungen begegnet man mit Skepsis. Das Ergebnis sind zum Großteil hinderliche, weil manuell und intern gepflegte Schnittstellen für den Datenaustausch zwischen den verschiedenen, teils gekauften und teils selbst entwickelten Systemen“, sagt Stefan Lüschow, Geschäftsführer des Marktanalysten MBmedien GmbH. Die von den Systemen und Kassen generierten Daten werden häufig an verschiedenen Stellen abgelegt und vorgehalten, aufgrund fehlender Datenintegration kommt es zu inkonsistenten Datenansichten. Die Vorteile etwa eines integrierten, unternehmensübergreifenden Supply Chain Managements werden aber immer mehr erkannt, damit wächst bei den Top-Entscheidern die Bereitschaft, in diese Richtung zu investieren.