Interview mit Olympus-CIO Herbert Schaffner
IT muss maßgeschneiderte Lösungen finden
Herr Schaffner, Olympus ist weltweit unterwegs. Der Konzern bündelt sein Geschäft in drei Business Centern in Asien, den USA und Europa. Gibt es Vorgaben aus dem Headquarter in Tokio?
Olympus ist dezentral aufgestellt. Es gibt in puncto IT nur wenige Vorgaben aus Tokio, beispielsweise das Mail-System Lotus Notes oder das Office-Paket von MicrosoftMicrosoft. Beide setzt das Unternehmen an allen Standorten ein. Wir nutzen Lotus Notes aber nicht nur als Mail-System, sondern auch als Datenbank, um darüber Wissen global auszutauschen. Zudem hat es sich als Workflow-System bewährt, um etwa Reparaturen schnell und sicher in die Wege zu leiten. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Ansonsten haben die Business Center freie Hand in der Entscheidung der zentralen Systeme?
Ja, im Prinzip ist das so. Noch vor weniger als zehn Jahren waren bei Olympus sehr unterschiedliche ERP-Systeme im Einsatz - von SAPSAP über Baan und JD Edwards bis hin zu Lawson. Deshalb haben wir auch die "Business Driven IT" verabschiedet. In diesem Konzept wurde - quasi als grober Rahmen - festgelegt, was wir innerhalb der etwa 50 europäischen Standorte hinweg gemeinsam umsetzen wollen. Beispielsweise haben wir uns auf die einheitliche ERP-Plattform von Lawson sowie für Planung und ReportingReporting auf Cognos verständigt. Wichtig war uns aber auch, Raum für Individualität zu lassen - nicht zuletzt, um lokale Bedürfnisse befriedigen und lokale Stärken nutzen zu können. Alles zu Reporting auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de
Lawson scheint eine gewagte Entscheidung zu sein. Europas unangefochtene Nummer 1 in Sachen ERP ist SAP. Warum Lawson?
In einigen Ländern hatten wir bereits gute Erfahrungen mit Lawson gemacht. Zudem war klar, dass die in Frage kommende Software sehr unterschiedliche Anforderungen abdecken können musste. Schließlich sollte sie nicht nur für Standorte mit mehreren tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern passen, sondern auch für unsere Tochtergesellschaften mit 20 bis 30 Beschäftigten.
Aber natürlich hat auch das Lawson-Angebot spezifische Einschränkungen, die sich allerdings in der Gesamtbetrachtung - Stichwort TCO - schnell relativieren.
Rückblickend betrachtet kann man sagen, dass sich die Entscheidung für Lawson vor dem Hintergrund unserer spezifischen Anforderungen als preiswerte und stabile Alternative bewährt.