Niedergelassene Ärzte
IT? Nein danke
Gefragt wurde auch nach der – für Patienten sehr bequemen – Online-Terminvergabe. Oft sucht man im Internet nach einem Spezialisten und möchte dann gleich bei dieser Möglichkeit einen Termin ausmachen. Dieser Wunsch ist laut der Befragung über 75 Prozent der Ärzte bekannt. Aber lediglich 14 Prozent bieten bereits diese Möglichkeit an, und 6,1 Prozent planen es für die nächste Zeit. Die übergroße Mehrheit von 57 Prozent verhält sich abwartend oder ablehnend.
Keine fundierte Beschäftigung mit IT
Die Autoren der Studie ziehen ein eher bitteres Fazit: Die schiere Menge an komplexen Themen, die an niedergelassene Ärzte herangetragen wird, erlaube es oftmals nicht, sich mit einem Thema "fundiert und evidenzbasiert auseinander zu setzen“. Es bestünden somit zum Teil "erhebliche technische und wissenschaftliche Erkenntnislücken, die dann zu einer nicht sachgerechten Einschätzung führen“.
Und sie sind der Ansicht, dass der "Umgang mit Komplexität in einer hoch-technisierten und sozial disparaten Gesellschaft durch den niedergelassenen Arzt adäquat bewältigt und gemanagt“ werden müsse- Doch wie das geschehen kann, steht offen. Dazu müssten weitere Forschungen durchgeführt werden.
Solange hier nichts passiert, zeigt sich – so die Studie der "Stiftung Gesundheit“ – "eine insgesamt konservative Haltung der Ärzteschaft zu neuen Themen, Methoden und Technologien“. Damit bestehe die Gefahr, dass die Ärzte den Anschluss an die moderne Technologie verpassen. Die im internationalen Vergleich eher langsame Einführung der IT müsse als "Armutszeugnis für den Industrie- und Wissensstandort Deutschland“ gewertet werden.