Haniel verzahnt SAP mit Visualisierungslösung
Karriere auf Knopfdruck
So wie Haniel verwenden viele Unternehmen SAP-Programme für die Personaldatenverwaltung und zur Lohnabrechnung. Der Einsatz von IT-Werkzeugen erfolgt nicht nur, um Personalprozesse effizienter abzuwickeln, sondern auch, weil Personalabteilungen heute sehr viel mehr tun sollen, als nur die Auszahlung der Gehälter zu organisieren. Talent-Management und Nachfolgeplanung sind in Zeiten knapper werdender Arbeitsmärkte überlebenswichtig für die Betriebe. Richtige Personalentscheidungen sichern nicht zuletzt auch die Zukunft des Unternehmen. "Wir nehmen aktiv an der Unternehmensentwicklung teil, denn die Menschen sind es, die ein Unternehmen erfolgreich machen", sagt Prochaska.
Eigengewächse an die Spitze
Um gute Mitarbeiter noch besser zu machen und Spitzenpositionen mit Eigengewächsen besetzen zu können, statt sie teuer zu rekrutieren, setzt Haniel auf vielfältige Maßnahmen: Intern werden offene Stellen über ein Intranet kommuniziert, der Konzern fördert aktiv, dass sich Mitarbeiter über Unternehmensbereiche hinweg bewerben. Damit trotz der Komplexität des Konzerns in Duisburg nicht aus dem Blick gerät, wer wo mit welcher Qualifikation sitzt oder sitzen könnte, werden alle Be- und Versetzungsprozesse auf Grundlage der brettharten Logik des SAP-Backbones abgewickelt und dokumentiert. "Hier haben wir alle Informationen, die wir im Lifecycle eines Mitarbeiters brauchen, auf einer Plattform integriert", sagt Peter Sticksel, Haniels Head of Management Development.
SAP taugt als Datengrundlage für die Personalprozesse, stößt als Anwendung allerdings wegen der dünnen Auswertungs- und Suchmöglichkeiten bei den strategischen Aufgaben, die die Personaler erledigen müssen, schnell an Grenzen. Diese Lücke nutzen Software-Anbieter wie Executrack, die ihre Talent-Management-Lösungen mit sehr viel großzügigeren grafischen Bedienhilfen und Suchfunktionen ausstatten. "Die durchaus gängige Kombination von SAP HR im administrativen HR-Management und spezialisierten Lösungen wie ETWeb von Stepstone im strategischen Bereich kommt für uns allerdings nicht in Frage", sagt Markus Persing, Programmleiter HR-IT bei Haniel. "Wir verfolgen den Ansatz, alle HR-Geschäftsprozesse auf einer integrierten Plattform anzubieten, was bei einem zentralen Konzernsystem ratsam ist. Dabei setzen wir auf SAP, das durch die strategische Partnerschaft mit Nakisa in der Visualisierung von HR-Prozessen entscheidend aufholen konnte." Eine Software wie ETWeb oder ähnliche Lösungen an das SAP-Backbone zu koppeln erschien dem Haniel-HR-Team zu teuer und zu aufwendig.
Erster Praxistest des Software-Duos
Vor diesem Hintergrund erwies sich der Kooperationsvertrag, den SAP mit Nikasa Ende 2007 unterschrieben hat, als glückliche Fügung. Neun Monate dauerte das im Vorjahr gestartete Integrationsprojekt bei Haniel, das neben dem Nikasa-Einsatz bei SAP selbst der erste Praxistest für das Zusammenspiel des Software-Duos ist.
Parallel zur Implementierung von Nakisa wurde mit der Installation von SAPs e-Recruiting auch eine zweite Neuerung im HR-Bereich angepackt. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Mitarbeiter selbst in den Personalentwicklungsprozesse stärker einzubeziehen. Die Anwendung bietet Bewerbern die Möglichkeit, sich in einem Talent Warehouse zu registrieren. Führungskräfte können die Mitarbeiter finden, die sie benötigen, und langfristige Beziehungen mit den im Talent-Pool registrierten Personen pflegen.