Junge Manager-Elite
Karriereplanung: Sicherheitsdenken hat Konjunktur
Derweil wächst erkennbar die Bereitschaft, unliebsame Kröten zu schlucken. 93 Prozent der Jungmanager zeigen sich bereit, für den beruflichen Erfolg Abstriche im Familienleben zu machen. 2007 sagten das lediglich 86 Prozent.
Mikadotaktik: Wer sich bewegt, verliert
Die Führungskräfte sind also nach der Krise stärker bereit zu unliebsamen Kompromissen. Das geht einher mit einem Verlust an Flexibilität. Nur noch ein Fünftel der Befragten hält langfristige Pläne im Beruf und im Privatleben für obsolet - vor zwei Jahren war es noch fast die Hälfte. In den von PwC beauftragten Interviews sprachen die Befragten von "Mikadotaktik" - wer sich bewege, habe verloren. Die Rede war außerdem vom Willen zum "Aussitzen" und vom Spatz in der Hand, der im Zweifel der Taube auf dem Dach vorzuziehen sei.
Auf den ersten Blick widerspricht dieses ausgeprägte Sicherheitsdenken einem anderen Befund: 2007 gaben noch 35 Prozent an, in ihrer beruflichen Laufbahn jedes Risiko vermeiden zu wollen, jetzt sind es nur 21 Prozent. Es ist offenbar aber nicht die Lust am Risiko, die dahinter steckt - sondern der Verlust des Grundvertrauens, diese Option überhaupt zu haben.
So glaubt auch nur noch ein Fünftel daran, Schwierigkeiten durch die Treue zu einem einzigen Arbeitgeber vermeiden zu können. Vor zwei Jahren dachte das noch knapp die Hälfte. In der Studie heißt es dazu, die Einstellungsdimension "Konzentration auf das Machbare" sei in der Auflösung begriffen. Heißt, dass mit einer Krise immer und überall zu rechnen ist.
Unerschüttert immerhin ist der Glaube an die eigene Leistungsfähigkeit.77 Prozent sagen, sie hätten sich schon immer für leistungsstärker gehalten als andere. 74 Prozent haben nach eigener Aussage schon früh gemerkt, dass sie beruflich weiter kommen können als andere. Die Urteile fielen vor zwei Jahren noch zurückhaltender aus, wenngleich nur einen Tick.