Stammdaten-Projekt bei BayWa
Keinen Überblick mehr gehabt
November 2009: Die BayWa Technik öffnet einen Webshop mit 40.000 Produkten. Dass dahinter eine gehörige Portion Arbeit stand, ist für den Kunden nicht zu erkennen. Dabei ist der Internet-Verkauf nur ein Resultat einer umfangreichen Datensammlung und -aufbereitung. Innerhalb von vier Jahren hat die Technik-Sparte einer der weltweit größten Vertriebs- und Serviceorganisation für Land- und Forsttechnik daran gearbeitet, die Qualität ihrer Stammdaten zu verbessern. Noch bis 2005 hatte der Konzernzweig von seinen damals über zehn Millionen Artikeln nur die wichtigsten 4.000 in einer jährlichen Datenblattsammlung zusammengefasst.
Diese Sammlung diente, neben den Ersatzteilkatalogen der Maschinenlieferenten, als alleiniges Verkaufsinstrument. Mit anderen Worten: Die Kunden hatten keine Möglichkeit, das gesamte Produktprogramm zu überblicken. Über mehrere Jahre hat die BayWa die heterogenen Rohdaten zu ihren wichtigsten Produkten vervollständigt, bereinigt und stellt sie nun aus einer zentralen Quelle bereit. Nicht nur der Webshop bedient sich der sauberen Stammdaten. Neben dem Konzern profitiert auch das gesamte BayWa-Netz aus Kunden und Lieferanten von der neugeschaffenen Ordnung.
Die BayWa Technik bietet landtechnischen Betrieben, Agrargenossenschaften und Kommunen Maschinen, Geräte und Ersatzteile für Landbestellung und Viehzucht. Das Unternehmen bezieht seine Produkte und Teile von rund 3.000 Herstellern, darunter zirka 300 Hauptlieferanten.
Vor dem Stammdatenprojekt: Brauchten die Kunden eine Ersatzschraube, ein neues Häckselmesser oder einen Traktor, ließen sie sich in der nächsten BayWa-Servicestelle oder -Werkstatt beraten. Dort konnten sie auch in besagter Datenblattsammlung blättern. Diese stellte das Unternehmen einmal im Jahr aus den Daten zusammen, die im ERP-System bereitstanden, indem sie sie manuell ergänzte. Eine wenig umfassende und außerdem reichlich aufwändige Vorgehensweise.