Re Skilling wird zur Daueraufgabe
KI revolutioniert das Lernen
Alte Tugenden und neuer Mindset
Die Digitalisierung ist gekommen, um zu bleiben. Sie wird sich noch deutlich intensivieren, und die Innovationsgeschwindigkeit wird exponentiell steigen. Auf dem Weg zum Lernen 4.0 gilt es, die Personalentwicklung entsprechend auszurichten, Umschulungen sinnvoll umzusetzen und die Mitarbeiter "digital fit" zu machen. Zwei Ansätze sind zu empfehlen:
1. Aufklärungsarbeit ist der erste Schritt
Wer "digital fit" sein will, benötigt ein Grundverständnis der zentralen Begriffe und der vielen Digitalisierungs-Buzzwords - und noch wichtiger: ein Verständnis der Zusammenhänge und der Auswirkungen, die diese Trends auf das eigene Geschäft haben. Aus lerntheoretischer Sicht würde man davon sprechen, dass sich zunächst das eigene Digitalisierungs-Wissensnetz verdichten muss, damit - darauf aufbauend - alles Weitere schnell gelernt und verstanden werden kann.
2. Umschulung durch Accelerated Learning
Das eigene Wissensnetz im ersten Schritt zu aktivieren, ist ein Ansatz, der auch gerne im Accelerated-Learning-Bereich genutzt wird. Wenn es gelingt, neues Wissen an bereits vorhandenes anzudocken, lernen Menschen merklich schneller. Hier lohnt es sich, durch gezieltes Fragenstellen von passivem zu aktivem Lernenzu gelangen. Solch ein gezieltes Fragestellen kann wie folgt aussehen: Wozu dient ein Lerngegenstand? Wie könnte man ihn noch anders einsetzen?
Auf welche Geschäftsbereiche lässt er sich sonst noch anwenden? Zu verstehen, wie sich etwas auf das eigene Umfeld und die eigene Arbeit auswirkt, erhöht das Interesse und damit die Motivation, sich mit einem Thema zu befassen. Accelerated-Learning-Techniken sind eine Allzweckwaffe für die Zukunft, um neue Skills schneller zu lernen.
- E-Learning im Job und Talent-Management
Unternehmen müssen im Talent-Management neue Wege gehen und verstärkt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Folgende Tipps zum Thema E-Learning können den Experten von Right Management zufolge helfen, die Weichen in Sachen Skills und Ausbildung neu zu stellen und das Lernen attraktiv zu gestalten. - Tipp 1: Lernen ohne Ausbilder
Um Neues zu lernen, muss nicht immer ein Ausbilder präsent sein. E-Learning erlaubt Experten, Lehrpläne granular zu entwerfen, Kurse oder einzelne Lektionen aufzuzeichnen und alles über eine Online-Plattform abrufbar zu machen. Damit ist E-Learning ein wichtiger Schritt in Richtung selbstbestimmtes Lernen. - Tipp 2: Lernfreude im Team
Online- und selbstbestimmtes Lernen bedeutet nicht notwendig allein lernen. Die gemeinsame Schaffung von Lerninhalten sowie das Kategorisieren und Teilen von Content sind gut geeignet, einen Geist der Zusammenarbeit zu schaffen. Geschieht das unter Zuhilfenahme von Elementen aus Social Media, Smartphone-Apps und Spielen, erleben die Mitarbeiter die Faszination der Echtzeit-Zusammenarbeit. - Tipp 3: Lernen überall und jederzeit
In der modernen Business-Welt erweist sich der allgegenwärtige und zeitunabhängige Zugang auch zu sehr spezialisierten Informationen als großer Segen. Ein Lern- beziehungsweise Talent-Management-System sollte dabei auch stark die Aspekte einer zunehmend mobilen Welt berücksichtigen. - Tipp 4: Produktive Lernportale
Bei Weiterbildungsmaßnahmen ist zu vermeiden, dass sich Mitarbeiter langweilen und länger aus dem produktiven Business abgezogen werden. Das gelingt am besten über geeignete Lernportale, vor allem wenn sie populäre Trends wie zum Beispiel Gamification und Mikro-Learning berücksichtigen. Lernen wird so zur arbeitsbegleitenden Sofortmaßnahme, über die Mitarbeiter kontinuierlich ihre Qualifikation verbessern. - Tipp 5: Talent-Management & Learning
Lernen ein starker Treiber für Qualität und Leistung. Sicht- und messbar wird das aber nur, wenn die Disziplinen E-Learning, Personalwesen und IT ihre Synergien ausschöpfen. Tools, die E-Learning und Talent-Management-Programme zusammenführen, sind dafür eine gute Basis. - Tipp 6: Lernbereitschaft fördern
Um Lernakzeptanz bei den Mitarbeitern zu erzielen, empfiehlt sich für Unternehmen ein Mix aus traditionellem Lernen und digitalen, selbstbestimmten Lernprogrammen. Letztere wiederum sollten die gesamte Palette von einfachem E-Learning über Mischprogramme bis hin zu virtuellen 3D-Elementen abdecken.
Wir leben in Zeiten von exponentieller Innovationskraft. Das kann belastend sein, es bringt aber auch viele neue Möglichkeiten mit sich. Um diese erkennen und ergreifen zu können, braucht es Mitarbeiter, die dafür optimal gerüstet sind.
Die Zeit zu handeln ist jetzt. Unternehmen und vor allem deren Personalentwicklung brauchen den Mut, neue Ansätze zu testen, Rückschläge in Kauf zu nehmen und Klarheit über die eigene Digitalisierungslandkarte zu schaffen. Es geht heute darum, für die Bedürfnisse und Umstände der Zukunft zu planen, anstatt nur eine Antwort auf den Wandel in der Gegenwart zu suchen. Umschulungen, auch mit Hilfe von effektiven Lernmöglichkeiten, gelingen nicht über Nacht. Wenn Trainingsprogramme nicht länger große Tanker bleiben, sondern zu manövrierbaren Schnellboten werden sollen, können Umschulung und Neuorientierung gelingen. Die Kombination aus alten Tugenden und einem neuen Mindset ist dabei Schlüssel zum Erfolg.