Re Skilling wird zur Daueraufgabe
KI revolutioniert das Lernen
- Der Begriff des "lebenslangen Lernens" ist relevanter denn je.
- Im Zeitalter der Digitalisierung werden Kreativität und analytische Fähigkeiten bei Mitarbeitern immer wichtiger.
- Auf dem Weg zum Lernen 4.0 gilt es, die Personalentwicklung entsprechend auszurichten.
Was können Unternehmen in ihrer Personalentwicklung tun, um ihre Mitarbeiter auf bevorstehende Veränderungen vorzubereiten? Um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sie zeitgemäßes Lernen in den Mittelpunkt rücken. Die Initiative "Closing the SkillsSkillsGap" und der "Future of Jobs Report", die jeweils auf dem Weltwirtschaftsforum 2018 ausgearbeitet wurden und unter anderem ein Re-Skilling für Mitarbeiter vorsehen, um diese auf die Zukunft vorzubereiten, heben das mehr als deutlich hervor. Alles zu Skills auf CIO.de
Der unvermeidliche Wandel in der Denkweise erfordert sowohl einen Top-down- als auch einen Bottom-up-Ansatz. Das Topmanagement muss ein klares Bild vor Augen haben, wie sich Trends und Zukunftstechnologien auf die Branche, das Unternehmen und die Mitarbeiterauswirken können. Auf der Mitarbeiterseite geht es um die Bereitschaft, in die eigenen Fähigkeiten zu investieren und neue Skills zu erwerben, um anpassungsfähig zu bleiben.
Der Begriff des lebenslangen Lernen mag abgenutzt erscheinen, doch er hatte nie eine so hohe Relevanz wie heute. Wer nicht bereit ist, ausgetretene Pfade zu verlassen, sich immer wieder neu zu erfinden und ständig weiterzuentwickeln, wird irgendwann ausgewechselt. Nur: Wie geht das, zeitgemäß lernen?
Eine Möglichkeit, dieses Thema aufzugreifen und eine entsprechende Mentalität dafür auszubilden, besteht darin, Trends und Technologien mit Hilfe von neuen MedienMedien zu vermitteln. Einige Vorreiter wie General Electric, Walmart, SAP oder BMW haben längst damit angefangen. Das neue Denken sollte bereits in der Recruiting-Phase beginnen. Im Einstellungsprozess bietet Virtual RealityVirtual Reality ein ungewöhnliches Erlebnis für Talente, das sofort Interesse für den potenziellen Arbeitgeber weckt. Das Onboarding kann mit neuesten Technologien wie VR und AR schon vor dem ersten Tag beginnen und den positiven Unterschied machen. Alles zu Virtual Reality auf CIO.de Top-Firmen der Branche Medien
Vor allem bieten die genannten Technologien die Möglichkeit, Accelerated-Learning-Techniken mit Themen wie Management und Soft Skills oder etwa mit der Vermittlung von digitalen Kompetenzen zu verbinden. Diverse Studien zeigen, dass sich dadurch der Erinnerungshorizont ausweiten lässt. Mitarbeiter werden so spielerisch an neue Technologien und Trends herangeführt, was die Einarbeitung erleichtert. Wie kann nun ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter auf Trends vorbereiten und Skills vermitteln?
Die Weiterentwicklung und die Umschulung von Mitarbeitern hat unmittelbare Auswirkungen auf den Erfolg von Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften. Je besser die Mitarbeiter geschult sind, umso größer der wirtschaftliche Erfolg. Deshalb auch die Warnung von Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums, im "Future of Jobs Report": "Um ein Szenario zu vermeiden, bei dem wir alle verlieren, müssen Unternehmen ihre Arbeitskräfte in der Umschulung unterstützen."
Brain Machine Interfaces
Wichtig dabei ist zu verstehen, dass ein intensiver Technologieeinsatz keineswegs menschliche Arbeit ersetzen wird. Nur weil vieles automatisiert wird, bedeutet das nicht, dass der Mensch überflüssig ist. Es werden zukünftig nur andere Skills gefragt sein. Dafür fallen Qualifikationen, die heute noch gebraucht werden, häufiger weg. Das gilt vor allem für schwere physische Tätigkeiten, aber auch für reine Prozessarbeit. Dagegen steigt die Bedeutung von Kreativität und analytischen Fähigkeiten: Beides ist für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine unerlässlich. "Reskilling" und "Upskilling" sind Begriffe, die uns begleiten werden. Damit die Umschulungen bestmöglich gelingen, sind besonders effektive Lernansätze gefragt.
- KI im Unternehmen und Personalmanagement
Künstliche Intelligenz (KI) birgt ein enormes Potenzial für Unternehmen, zum Beispiel beim Einsatz im Personalmanagement. Joachim Skura, Thought Leader Human Capital Management bei Oracle, nennt Vorteile der KI sowie wichtige Faktoren, die bei der Planung sowie Nutzung zu beachten sind. - Kooperation der Führungskräfte
Da die KI-Technologie heute alle Unternehmensebenen durchdringt, müssen HR-Verantwortliche mit den anderen Führungskräften zusammenarbeiten, um Automatisierungsstrategien für die einzelnen Teams zu entwickeln. - Intelligenz kombinieren
KI muss zu einem Umdenken in Bezug auf die Belegschaft führen: Es geht nicht mehr nur darum, Mitarbeiter einzustellen. Vielmehr müssen menschliche und künstliche Intelligenz kombiniert werden, um die Produktivität zu maximieren. - Sinnvolle Prozessautomatisierung
Ein ganz wesentlicher Aspekt der Nutzung von KI ist, das Streben nach mehr Effizienz in Relation zu den tatsächlichen Möglichkeiten zu setzen. Nur weil sich ein Prozess automatisieren lässt, heißt das noch lange nicht, dass man das auch tun sollte. Das gilt auch im Personalwesen. - Keine Big-Brother-Atmosphäre schaffen
KI kann für die Sicherheit des Unternehmens sehr hilfreich sein. Viele Betriebe nutzen KI-Technik, um Anwendungen, Systeme und Infrastruktur ständig zu überwachen und anomales Verhalten in Echtzeit zu erkennen und zu bewerten. Hier sollten Unternehmen aber unbedingt darauf achten, dass keine „Big-Brother-Atmosphäre“ geschaffen wird. Der Personalabteilung kommt dabei eine wichtige Rolle zu. - Daten und Technik ausschöpfen
KI sollte bei Einstellungs- und Besetzungsplänen zur Anwendung kommen. Der Grund: Es gilt, kontextbezogene Daten und Technologien auszuschöpfen, um Probleme wie hohe Fluktuationsraten in Angriff zu nehmen, Mitarbeiter besser zu verstehen und den vorhandenen Pool an Talenten effektiver zu nutzen. Nur so lässt sich Arbeit intelligenter, angenehmer und kollaborativer gestalten – und letztendlich auch wertschöpfender. - KI im Recruiting nutzen
Künstliche Intelligenz wird derzeit auch im Recruiting immer wichtiger. Recruiter nutzen KI, um herauszufinden, welche Skills das Unternehmen aktuell benötigt, und wo passende Kandidaten zu finden sind. - Bewerbungsmanagement automatisieren
Mit Hilfe von KI lassen sich zeitaufwendige Aufgaben wie das manuelle Screening von Lebensläufen und Bewerber-Pools automatisieren. - Candidate Experience aufbauen
Leistungsstarke und integrierte KI-Funktionen sowie klare Abläufe helfen, im Personalmanagement eine benutzerfreundliche und personalisierte Candidate Experience vom Erstkontakt bis hin zur Einstellung und Eingliederung zu schaffen. - Mehr Effizienz durch Machine Learning
Modernste Machine-Learning-Anwendungen unterstützen das Personalwesen, die Time-to-Hire zu verkürzen, indem sie proaktiv eine Vorauswahl der geeignetsten Kandidaten treffen und Empfehlungen geben. - Chatbots einsetzen
Ein Chatbot kann eine Datenquelle sein, mit deren Hilfe Unternehmen mehr über ihre Mitarbeiter erfahren. Machine-Learning-Analysen von Fragen und Gesprächen können einzigartige und bisher nicht mögliche Einblicke liefern. So lassen sich zugrundeliegende Probleme aufdecken – und das vielleicht noch, bevor sich der Mitarbeiter dieser überhaupt bewusst ist.
Langfristig werdenKIKI und Brain Machine Interfaces(BMIs) das Lernen stark prägen. Lebenslanges Lernen wird durch diese Technologien zu personalisiertem, gehirngerechtem Lernen. Passt sich der Lernfortschritt den Fähigkeiten der Persönlichkeit an, macht Lernen Spaß und Lust auf mehr. Einfache KI-Anwendungen sind den meisten heute schon bekannt. Wer hat nicht schon mal mit Siri, Alexa oder Cortana gesprochen? Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de
Weitergedacht, so malen es sich jedenfalls einige Forscher auf diesem Gebiet aus, wird es Anwendungen geben, die mit einem intelligenten Privatlehrer gleichgesetzt werden können. Er wird unsere Lerngewohnheiten, bisherigen Kenntnisse und Motivationshebel so gut kennen, dass wir Fachwissen und Fertigkeiten deutlich schneller und erfolgreicher erwerben können. Heute erscheinen BMIs in der Anwendung und Umsetzung allerdings noch komplex, ihr Einsatz wird kontrovers diskutiert. Es ist nicht ausreichend geklärt, wie sich solche Lernverfahren langfristig auf den Menschen auswirken werden.
Extended Reality ist im Einsatz
AR- und vor allem VR-Brillen sind deutlich greifbarer und haben in den meisten Branchen bereits Einzug gehalten. Eine virtuelle Welt, wie sie von Steven Spielberg in seinem neuesten Film "Ready Player One" inszeniert wurde, gibt es bisher zwar nicht, doch Prozessschulungen, Qualitätschecks und Sicherheitskontrollen, Rollenspiele, Kommunikationstrainings, Verkaufsschulungen, Onboardings und andere unternehmensspezifische Anwendungen wurden bereits mit AR und VR umgesetzt.
Und das ist erst der Anfang. Zahlreiche Studien belegen, dass VR für schnelles, nachhaltiges Lernen eine exzellente Stütze ist. Neben gesteigertem Erinnerungsvermögen lassen sich auch zwischenmenschliche Aspekte wie Empathie, Achtsamkeit und Stressunempfindlichkeit durch VR schulen. Nur, wie kann man die Hardware am besten in Unternehmen implementieren? Je nach Größe und Räumlichkeiten der Firmen gibt es hierfür unterschiedliche Lösungsansätze. Überzeugungsarbeit ist dabei nicht nötig, Neugier und der Sexyness-Faktor der neuen Technologie sorgen ausnahmslos für reges Interesse. Wichtig zu beachten: Wenn neue Technologien auf allen Hierarchieebenen genutzt werden, ist ihre Implementierung einfacher und verläuft deutlich schneller.
Sobald Mitarbeiter mit den Datenbrillen vertraut sind und man die Geräte für Trainings und weitere Anwendungen nutzen möchte, lohnt es sich, einen Schritt weiter zu gehen. Großkonzerne wie die Deutsche Bahn oder die Weltbank nutzen Brillen bereits als Trainingsinstrumente für Zigtausende von Mitarbeitern. Auch mittelständische Firmen schulen immer mehr Beschäftigte mit Hilfe von neuen Technologien.
Die Distribution der Software ist nicht viel aufwendiger, als eine neue App auf das Smartphone zu laden. Der große Vorteil besteht darin, dass die Kosten für eine solche VR-Schulung erstaunlich gering sind und die Mitarbeiter überall lernen können - vorausgesetzt, die Infrastruktur ist vorhanden und man verfolgt das Ziel, mit VR-Schulungsanwendungen eine große Zahl von Mitarbeitern zu erreichen.