Uni Freiburg setzt auf VoIP von Siemens
Klappt es wirklich?
Umstellung auf VoIP bis 2012
Also musste ein Finanzierungskonzept her, das man als Konzept der kleinen Schritte bezeichnen könnte und folgendermaßen funktioniert:
Nicht die Zentrale bezahlt die große Umstellung auf IP. Die IT sorgt für die Software und die Betreuung des Netzwerks. Die Investitionen für die IP-Telefone (vom Typ OpenStage) übernehmen jedoch die einzelnen Lehrstühle selbst, wenn sie nicht bis 2012 warten wollen. "Das Geld wird beispielsweise aus Drittmitteln aufgebracht", meint Schneider. So hat etwa ein Lehrstuhl für Informatik 30 Telefone bestellt. Als Nächste haben die Biologen und Physiker Interesse angemeldet. Bei Neubauten erübrigt sich die Diskussion, da mit den IP-Telefonen in der täglichen Nutzung keine Wartungskosten anfallen und die Neuanschaffung der IP-Telefone in den Baumitteln enthalten ist. Rund 100.000 Euro gibt Schneider derzeit jährlich für die Wartung des Telefonparks aus. Zu guter Letzt versucht Schneider, sogenannte Meinungsbildner auf dem Campus für sich zu gewinnen, die ihr Institut oder ihre Fakultät von der Technik überzeugen. Auf diese Weise rechnet der Informatik-Prof, dass 2012/13 auf den meisten Schreibtischen ein modernes Telefon steht.
Die nächste Klippe ist in der Regel der Betriebsrat, in den Universitäten der Personalrat. Befürchtungen, dass der Chef abends in die Büros seiner Mitarbeiter streicht und sich die Liste der Anrufe des Tages anschaut, hat Schneider einen Riegel vorgeschoben. Sämtliche Apparate sind PIN-geschützt und können so programmiert werden, dass niemand Einsicht in die Nummern nehmen kann. "Wer Sorgen hat, programmiert um." Zu Hilfe kam dem IT- und auch Rechenzentrumschef ein Kollege aus dem RechenzentrumRechenzentrum, der auch im Personalrat aktiv ist und in alle Entscheidungen eingebunden werden konnte - und der auch darüber froh war, dass die Mitarbeiter der Telefonzentrale, die mittlerweile im Rechenzentrum integriert sind, mal was technisch Neues machen können. Da wurden die Ängste schnell beiseite geschoben. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de
Jetzt sind die ersten paar hundert IP-Telefone mit offenen Standards im Einsatz. Und auf den Hamburger Strategietagen Mitte Februar bekam Schneider von Kollegen wieder diese Frage gestellt, die er schon vor 15 Jahren zu hören bekam, als man ihn ungläubig anschaute und wissen wollte, ob man Sprache über das Netz übertragen könnte: Klappt es wirklich?