boco

Kleider in Service-Pakete

27.09.2006

Seit jeher haben bei HTS nicht nur Wäschereien und Auslieferungsfahrer viel Arbeit, es fallen auch ungeheure Datenmengen an. Der Grund: Trotz des Massencharakters des Geschäfts ist jedes Stück Berufsbekleidung individuell. Nicht nur die richtige Größe muss ein ausgelieferter Kittel haben, er muss in der Regel auch mit dem richtigen Firmenlogo und dem Namen des Trägers ausgestattetsein.DamitdiesesindividualisierteMassengeschäft funktionieren kann, sind die Bekleidungsstücke mit RFID-Transpondern versehen, die ihre automatische Identifikation ermöglichen – eine Technologie, auf die boco jenseits allen Hypes um die Transpondertechnologie bereits seit 1994 setzt.

Über fünf Millionen Einzelteile verleiht und pflegt HTS über seine Tochterunternehmen in der Berufskleidungssparte. „Wir lassen täglich allein in Deutschland weit über 100000 Berufkleidungsteile durch die Betriebe laufen“, sagt der IT-Verantwortliche Strauß. Es sind Kunden wie der Darmstädter Konditormeister Adolf Neuschäfer, der sein 45-köpfiges Team der Filialkette Conditorei Neuschäfer mit Hilfe von boco einkleidet. Einem Dienstleister die Pflege der Bäckerschürzen zu überlassen ist für ihn eine qualitätssichernde Maßnahme, was das Ambiente seiner Geschäfte angeht. „Wenn meine Mitarbeiter die Berufskleidung selber waschen würden, hätte ich keine Kontrolle über ein einheitliches Erscheinungsbild in fünf verschiedenen Filialen“, sagt der Konditor.

2001 mit dem IT-Umbau begonnen

Die Marke boco ist ein Teil von HTS, einem 8000 Mitarbeiter großen Unternehmen. Hinzu kommt das CWS-Geschäft. „Über 1,6 Millionen Handtuch- und Seifenspender sorgen bei unseren Kunden und deren Gästen für eine komfortable und hygienische Nutzung von Waschräumen“, sagt Strauß. HTS besteht aus mehr als 50 internationalen Tochterunternehmen in über 20 Ländern.

In einigen Märkten agiert der Dienstleistungsriese mit großen Tochtergesellschaften, in anderen, etwa neueren osteuropäischen Märkten, haben sie zum Teil Start-up-Charakter. „Europaweit haben wir es mit einem Mix aus großen und kleinen Unternehmen zu tun, die aufgrund der erforderlichen Kundennähe stark dezentral aufgestellt sind“, sagt Strauß.

Dennoch schafft es HTS, Synergien zwischen Unternehmensteilen zu erzeugen, die sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Historie stark voneinander unterschieden. Die Grundlage dafür ist eine gemeinsame, zentral vorgehaltene und gepflegte IT-Landschaft. Im Jahr 2001 hatte Strauß begonnen, sie neu zu gestalten.

HTS war ein Unternehmen im Umbau, die damaligen Entscheidungen bedeuteten Weichenstellungen, deren Auswirkungen noch heute spürbar sind. „Wir waren damals in der heißen Phase der Post-Merger- Integra tion, in der die Unternehmen CWS, ein Schweizer Traditionsunternehmen, und boco zu einem Unternehmensbereich des Haniel-Konzerns zusam men geführt wurden“, sagt IT-Chef Strauß. „Vor diesem Hintergrund stellen wir uns die Frage, wie wir als IT die Voraussetzungen schaffen können, ein Unternehmen zu werden“, sagt Strauß. „Die IT haben wir als Treiber der Integration verstanden.“

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