IT muss übergreifend unterstützen
Kosten steigen
Mit dem, was seine IT-Abteilung im Jahr 2006 geleistet hat, zeigt sich Christan Hofer, IT-Vorstand der HUK Coburg, sehr zufrieden. So hat sie den eigenen Schadensservice, bei dem die Versicherung mit rund 1.200 Autowerkstätten kooperiert, auf einen automatisierten Workflow umgestellt. Allein mit dem Partner Carglass werden jetzt jährlich 40.000 Rechungen voll elektronisch abgewickelt. Auch am Aufbau des Kundenbetreuungscenters waren seine Mitarbeiter maßgeblich beteiligt.
Der First-Level-Support kann die Kunden nun per Post, per Telefon, aber auch per E-Mail betreuen, weil das neue Dokumentenmanagement flächendeckend eingeführt wurde. Besonders stolz ist der IT-Chef aber, dass sein Team die HUK 24, die Online-Versicherung der Versicherungsgruppe, voll integrieren konnte. "70 Prozent der über das Internet angestoßenen Prozesse können nun "dunkel" ablaufen, verursachen also keine manuelle Nachbearbeitung mehr", berichtet Hofer. "Das hat die Effizienz unseres Geschäftes erheblich gesteigert."
Damit liegt die HUK im Trend. Denn den operativen Wirkungsgrad zu steigern, zählt nach wie vor zu den Kernaufgaben der IT-Abteilungen. In den vergangenen Jahren meisterten die Verantwortlichen diese Aufgabe sogar mit immer kleineren Budgets, obwohl sich die Einnahmen der Versicherer erhöhten. So stiegen 2006 die Bruttobeitragseinnahmen der 454 Mitglieder des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft um 2,3 Prozent auf 162 Milliarden Euro.
Kosten nicht mehr senkbar
Dagegen sank der Anteil der IT-Gesamtkosten an der Bruttoprämieneinnahme, nach Angaben der Boston
Consulting Group (BCG), von 2001 bis 2006 erheblich. Bei den Sachversicherern ging sie durchschnittlich von 5,0 auf 3,6 Prozent zurück, bei den Krankenversicherern von 2,7 auf 1,8 Prozent und bei den Lebensversicherern von 1,9 auf 1,6 Prozent. "Nun stellt sich daher die spannende Frage", sagt BCG-Geschäftsführer Stephan Heydorn, "ob die IT-Kostenquoten weiter gesenkt werden können." Er zweifelt daran.