Standish Group
Krise lässt IT-Projekte scheitern
In den vergangenen zwei Jahren ist der Anteil der IT-Projekte gestiegen, die nicht wie geplant ablaufen. Nur 32 Prozent der Vorhaben werden in der geplanten Zeit fertig, verschlingen nicht mehr als das veranschlagte Budget und erfüllen die anfangs festgelegten Anforderungen. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Bostoner Beratungsunternehmens Standish Group unter 400 Firmen, über die unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com berichtet.
Fast ein Viertel der ProjekteProjekte wird vorzeitig zu Grabe getragen oder kommt nach der Fertigstellung mit seinen Ergebnissen nie zum Einsatz. Die übrigen 44 Prozent werden zwar durchgezogen, allerdings anders als geplant: Sie dauern längern, kosten mehr oder erreich nicht, was einmal geplant war. Alles zu Projekte auf CIO.de
Mit diesen Zahlen bricht eine seit Jahren anhaltende Entwicklung ab. Sie entstammen dem "Chaos Summary 2009 Report" der Standish Group. Die Marktforscher erheben seit 1994 in der Regel alle zwei Jahre die Lage im Projektgeschäft. Der letzte Bericht erschien schon vor drei Jahren, 2006. Damals waren noch 35 Prozent der IT-Projekte erfolgreich. 19 Prozent scheiterten, 46 gelangen nicht wie geplant.
Jim Johnson, Vorstandsvorsitzender der Standish Group, spricht vom ersten Anstieg im Scheitern von Projekten "seit Jahren". Zwischen 1994 und 2000 stiegen die Erfolgsraten ihm zufolge stetig. Nach einem leichten Durchhänger ging der Anstieg zwischen 2002 und 2006 weiter. Die jetzt festgestellte Verschlechterung habe ihn sehr überrascht, sagt Johnson. Aus diesem Grund habe er auch die Veröffentlichung des eigentlich schon für Januar geplanten Berichts verschoben. Die Marktforscher wollten nochmals nachprüfen, ob ihre Erhebung korrekt war.