CIO von ZF Friedrichshafen
Lessons Learned aus Riesen-Projekt
Erste habe man kleinere Teilprojekte realisiert, zum Beispiel einen Normteilekatalog implementiert. Dann ging es zum Vorstand um zu verlangen, das Projekt nun unternehmensweit verbindlich zu machen.
Das große Ziel lautete, die benötigten PDM-Funktionen und PDM-Prozesse im Engineering einzuführen. Das Projekt Product Data Management wurde in Teilziele zerlegt. Zum Beispiel in die Ziele, die Prozesse zu harmonisieren und das simultane Arbeiten aller Beteiligten zu unterstützen.
Wenn Peter Kraus von Herausforderungen spricht, nennt er an erster Stelle eine unerwartete Beliebtheit der alten Systeme bei ihrer Ablösung. Eine zweite Herausforderung war es, Prozesse zu harmonisieren. Da stellte die dezentrale Unternehmensstruktur sich als Nachteil heraus. Eine weitere Herausforderung war der Umgang mit unausgereiften und sich ändernden Anforderungen durch die Anwender über die Projektlaufzeit. Eine vierte Herausforderung war das Management von Zeit und Budgetrahmen. Aber CIO Kraus zieht trotz aller Herausforderungen ein positives Fazit: „Letztlich haben wir es ja geschafft.“
Das hat Peter Kraus aus dem Projekt gelernt
- solche Themen auf dem Vorstandslevel präsent halten
- Freistellen des Projektleiters von anderen Aufgaben bei Großprojekten
- Auswahl externer Consultants im Hinblick auf Sozial- und Fachkompetenz
- Motivation der Projektmitarbeiter durch Übertragen von Verantwortung
- Betrachten von Worst Case Szenarien bezüglich Projektlaufzeit und Budget
- Striktes Einhalten eines Redaktionsschlusses zur Annahme von Anforderungen
Kraus ist zufrieden. 2009 wurde man bei ZF im Wesentlichen mit dem Projekt fertig. Heute ist das System weltweit im Einsatz an allen ZF-Standorten für Produkte und FHM. Die Unternehmensbereiche haben gemeinsame, abgestimmte Prozesse. Eine Erfolgsbestätigung gab es im vergangenen Jahr: Bei einem Industrie-Benchmark der Uni Bochum landete die ZF ganz vorne.