TV-Gerätehersteller
Loewe-Rettung in trockenen Tüchern
Die Übernahme des angeschlagenen TV-Geräteherstellers Loewe durch einen neuen Investor ist perfekt. Am Dienstagabend wurde das sogenannte "Closing" vollzogen - der im März unterzeichnete Kaufvertrag ist damit wirksam. Die Loewe-Geschäftsführung, der Münchner Investor Stargate Capital und ein von der Deutschen Bank geführtes Bankenkonsortium hätten alle Vertragsbedingungen erfüllt, sagte ein Unternehmenssprecher. "Loewe kann sich nun wieder voll auf die Zukunft konzentrieren", betonte Loewe-Vorstandschef Matthias Harsch.
Der Geschäftsbetrieb von Loewe wird rückwirkend zum 1. April von der neu gegründeten Loewe Technologies GmbH übernommen. An der Börse wird das oberfränkische Unternehmen nicht mehr notiert sein. "Dieses neue Unternehmen hat eine solide Eigenkapitalausstattung und ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell", sagte Finanzvorstand Rolf Rickmeyer. Über den Kaufpreis schwiegen beide Seiten - er liege "im oberen einstelligen Millionenbereich", hieß es lediglich. In den kommenden Jahren seien Investitionen im mittleren zweistelligen Millionenbereich geplant.
Loewe hatte im Herbst Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Im Januar schien es so, als sei mit dem Investor Panthera ein Retter gefunden - doch dann trat die private Investorengruppe überraschend vom Kaufvertrag zurück. Der neue Investor Stargate Capital hatte in der ersten Runde ebenfalls ein Angebot abgegeben. Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt. Stargate will 430 Beschäftigte übernehmen. Die restlichen knapp 100 Mitarbeiter, überwiegend aus der Produktion, sollen ab Oktober in eine Transfergesellschaft wechseln.
Am Standort Kronach werde festgehalten, sagte der Firmensprecher. Nach Informationen der Gewerkschaft IG Metall wird aber auch die 2013 geschlossene Kooperation zwischen Loewe und dem chinesischen Fernsehbauer Hisense fortgeführt.
Das neue Konzept von Loewe soll auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) im September in Berlin vorgestellt werden. "Loewe wird sich in Berlin erstmalig nicht mehr als reinrassiger TV-Hersteller sondern als Systemanbieter einer Home-Entertainment-Plattform für den gehobenen Anspruch präsentieren", kündigte Loewe-Chef Harsch an. Nach Angaben des IG-Metall-Beauftragten Jürgen Apfel will Loewe verstärkt soziale NetzwerkeNetzwerke wie TwitterTwitter oder FacebookFacebook in die Software der Geräte einbinden. (dpa/rs) Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de